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Ceylonesischer Zimt (Cinnamomum zeylanicum Blume) [2/2]
Für
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Rezept
(Fortsetzung Ceylonesischer Zimt) Etymologie:
Das deutsche Zimt oder das englische cinnamon leiten sich vom lateinischen cinnamomum ab, das
wiederum dem Griechischen entlehnt war (kinnamoomon). Als Ursprung des Wortes wird zumeist eine
semitische Sprache vermutet, vgl. hebräisch quinamom; andererseits erscheint es auch möglich, dass der
Name aus einer alten Form des Malaysischen stammt, in dem Zimt auch heute noch als kayu manis
"süsses Holz" bezeichnet wird.
Die Namen im Niederländischen, Französischen, Italienischen und Spanischen hängen mit lateinisch
canella "Röhrchen" zusammen (vgl.
Kanüle) und beziehen sich auf die Form der Zimtstangen. Hindi dal chini "chinesisches Holz" meinte
ursprünglich chinesischer Zimt, das in Nordindien bereits gehandelt wurde, noch ehe die srilankanische Art
bekannt wurde.
Zimt ist ein sehr altes Gewürz mit mehrfacher alttestamentarlicher Erwähnung (siehe dazu Granatapfel),
allerdings war im Westen bis ins 16. Jahrhundert nur chinesischer Zimt oder Kassie bekannt.
Ceylonesischer Zimt hat jedoch ein feineres Aroma als jener und ist heute die meistgehandelte Art im
Westen.
Für einen Vergleich verschiedener Zimtarten, siehe indonesischer Zimt. Siehe auch chinesischer Zimt und
vietnamesischer Zimt über den Gebrauch des Zimts in der chinesischen bzw. der vietnamesischen Küche.
Da ceylonesischer Zimt in Südasien heimisch ist, verwundert es kaum, dass die Küchen von Sri Lanka und
Indien Zimt in grossem Umfang verwenden. Das Gewürz eignet sich ebenso für die feurigen Rindercurries
von Sri Lanka und die feinwürzig duftenden Reisgerichte (biriyanis) der kaiserlichen Küche Nordindiens. Es
wird auch viel zum Aromatisieren von Tee verwendet. Zimt ist auch in allen Ländern beliebt, in denen man
persischen oder arabischen Einfluss spürt: Naher und Mittlerer Osten, die Arabische Halbinsel
und "Weissafrika" von Marokko bis Äthiopien.
Zimt war auch in Europa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert sehr beliebt, aber seine Bedeutung ist nun
wesentlich geringer: In der westlichen
Küche wird Zimt fast nur noch für Süssspeisen verwendet; so würzt man z.B. Kompotte oft mit Zimt und
Gewürznelken. Zimt wird aber heutzutage kaum für salzige Speisen verwendet.
In Indien verwendet man Zimt zumeist ungemahlen: Die Rindenstücke
werden in heissem öl gebraten, bis sie sich entrollen (das ist wichtig, um den Geschmack freizusetzen),
dann setzt man die Temperatur rasch herab, indem man mit anderen Zutaten wie Tomaten, Zwiebel oder
Joghurt ablöscht (siehe Zwiebel und schwarzer Kreuzkümmel für weitere Einzelheiten). Die Zimtstücke
können vor dem Servieren entfernt werden, aber häufiger belässt man sie als duftende Dekoration. In
anderen Ländern zieht man Zimtpulver vor.
Man sollte das Pulver nicht zu lange mitkochen, da es sonst einen leicht bitteren Geschmack abgibt.
Zimtpulver ist in etlichen Gewürzmischungen enthalten, wie z.B. dem nordindischen garam masala (siehe
Kreuzkümmel), dem angloindischen Currypulver (siehe Curryblätter) oder dem saudi-arabischen baharat
(siehe Paprika).
Würzmischungen in arabischer Tradition aus Afrika sind das marokkanische ras el hanout (siehe
Kubebenpfeffer), das tunesische galat dagga (siehe Paradieskörner) und das auch etwas an indische
Vorbilder angelehnte berebere Äthiopiens (siehe langer Pfeffer).
Auch in der französischen Kreation quatre epices (siehe Muskat) findet Zimt sich manchmal. Bezüglich
des chinesischen Fünf-
Gewürze-Pulvers siehe chinesischer Zimt. Zimt ist auch in Mexico
beliebt; siehe Paprika über die mole-Saucen.
Die sogenannten "Zimtblueten" oder "Kassienknospen" sind die unreifen, kurz nach der Bluete geernteten
Früchte; sie erinnern im Aussehen etwas an Gewürznelken. Sie haben weniger Aroma als die Rinde, ihr
Geruch ist allerdings ziemlich interessant: Mild, rein
und süsslich. Damit sie ihren Duft entfalten können, müssen sie fein gemahlen werden. Als Gewürz werden
sie nur regional verwendet, und zwar in China (vom dort einheimischen chinesischer Zimt) und in Indien
(soviel ich weiss, nur in der Region Kutch des Bundesstaates Gujrat). Merkwürdigerweise werden
Zimtknospen sehr häufig mit den Früchten des Kubebenpfeffers verwechselt, obwohl sie anders aussehen
und ganz anders schmecken.
Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html
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