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Curryblätter (Murraya königii Spreng.) [2/2]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Curryblätter) Etymologie:

Currypulver ist eine britische Erfindung, um den Geschmack indischer Speisen mit geringem Aufwand zu imitieren. Laut Literatur enthalten einige Mixturen fur Currypulver tatsachlich Curryblatter, aber wahrscheinlich nur aus historischen oder linguistischen Grunden; ihren Geschmack verlieren die getrockneten Blatter namlich nach ein paar Tagen. Ein typisches Currypulver sollte seinen Geschmack hauptsachlich von gerostetem Kreuzkummel, gerostetem Koriander, schwarzem Pfeffer, Chilies und gerostetem Bockshornklee erhalten. Oft werden auch Ingwer, Linsenmehl, Salz und suse Gewurze (Zimt, Gewurznelken und gruner Cardamom) zugefugt. Die Mischung verdankt ihre charakteristische gelbe Farbe der reichlich zugefugten Curcuma. In Indien ungebrauchliche Gewurze wie Galgant, Kummel, Piment, Sellerie, Zitwer sollten in einer Mischung, die indischen Ursprung in Anspruch nimmt, nicht auftauchen, obwohl sie manchmal als Zutaten zu Currymischungen erwahnt werden. Es mus aber klar festgehalten werden, das Currypulver kein traditionelles Rezept ist; daher steht es jedem Händler frei, seine eigene Mischung anzubieten.

Aufmerksamen Lesern wird vielleicht aufgefallen sein, dass sich die Zutatenliste für Currypulver im vorigen Absatz fast wie eine Kompromissvariante zwischen dem südindischen sambaar podi und dem nordindischen garam masala liest (für beide Gewürzmischungen siehe Kreuzkümmel). Tatsächlich ist jedoch der Versuch, die ganze Breite der indischen Küche durch eine einzige Gewürzmischung repräsentieren zu wollen, zum Scheitern verurteilt; in Indien werden Gewürzmischungen meist für jedes Gericht einzeln zusammengestellt und sofort verbraucht, wodurch jede Speise ihren eigenen, unverwechselbaren Geschmack erhält. So gehört Curry weniger zur indischen als zur britischen oder internationalen Küche; wer authentisch indisch kochen will, wende sich echt indischen Gewürzmischungen oder noch besser den entsprechenden Einzelgewürzen zu.

Curryblätter werden immer frisch (oft trocken geröstet oder in etwas Butterfett gebraten; siehe dazu auch Adiowan) verwendet und den Gerichten meist vor dem Servieren beigegeben; da die südindische Küche dominant vegetarisch ist, findet man sie fast nur in Gemüsegerichten, allen voran in dünnen Linsen- oder Gemüsecurries (sambaar) und in Füllungen von knusprigen Teigtaschen (samosas). Für ein typisch südindisches Rezept (bese bele) siehe Kokos.

In Sri Lanka verwendet man Curryblätter auch zum Würzen von Hühner- und Rindfleischcurries sowie für kurz gebratenes Gemüse mit Fladenbrotschnitzeln (kottu roti).

Man kann die Blätter zwar auch einige Tage im Kühlschrank frischhalten, sie werden aber besser in der Tiefkühltruhe gelagert. Sie erhalten ihr Aroma besser, wenn man sie bis zur Verwendung nicht von den Zweigen ablöst.

Der Begriff Curry wird in vielen fernöstlichen Küchen auf inflationäre Art und Weise für gänzlich unterschiedliche Gerichte angewendet. Während er in Südindien, wie wir oben sahen, ein suppenartiges, würziges Gemüsegericht bezeichnet, nennt man in Thailand jede Speise Curry, wenn sie in Kokosnussmilch gekocht wird; in Burma ist dieser Begriff für Rezepte reserviert, die ihren Geschmack einer gerösteten Paste aus Zwiebeln und anderen Gewürzen verdanken. In Indonesien scheint der Name (auf indonesisch kari) dagegen ziemlich undifferenziert für viele Rezepte mit einer scharfen Sauce verwendet zu werden. Manchmal hört man sogar etwas von äthiopischen (siehe dazu langer Pfeffer) oder gar karibischen Curries! Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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