Keine Angabe

Mohrenpfeffer (Xylopia äthiopica [Dun.] A. Rich.)



Für 1 Rezept Synonyme:

Negerpfeffer Selim, Moor pepper, Kani pepper, Senegal pepper :Französisch : Piment noir de Guinee

Verwendeter Pflanzenteil:

Früchte; die Balgfrüchte sehen wie kleine, leicht schraubig verdrehte Schoten aus: Sie sind dunkelbraun, zylindrisch, 2.5 bis 5 cm lang und 4 bis 6 mm breit; zwischen den Samen zeigen sie deutliche Einschnürungen. Jede Balgfrucht enthält 5 bis 8 nierenförmige Samen von etwa 5 mm Länge; nur die Fruchtwand, nicht aber der Same, ist aromatisch. Eine Abbildung dieses Gewürzes habe ich nur bei Melchior und Kastner gefunden.

Pflanzenfamilie: Annonaceä.

Geruch und Geschmack:

Nicht besonders stark, aromatisch, leicht bitter und ziemlich scharf (etwa wie eine Mischung aus Kubebenpfeffer und Muskat). Für eine vergleichende Diskussion von scharfen bzw. bitteren Gewürzen siehe Szechuanpfeffer bzw. Bockshornklee.

Inhaltsstoffe:

Im Mohrenpfeffer wurden tetracyclische Diterpene des Kaurantyps gefunden; die Kauranstruktur basiert auf dem Tetracyclo[11. 2. 1. 0 (1,10). 0(4,9)]hexadekan-Grundgerüst. Kaurane und die strukturell ähnlichen Kolavane und Trachylobane sind auch in der Rinde enthalten. (Phytochemistry, 21, 1365, 1982), (Phytochemistry, 36, 109, 1994).

Das ätherische Öl der Stammrinde (0.85%) und der Blätter (0.5%) der südamerikanischen Art X. aromatica wurde auch untersucht. Das Rindenöl besteht hauptsächlich aus alpha-Pinen, trans-Pinocarveol, Verbenon und Myrtenol und unterscheidet sich damit bemerkenswert stark vom Blattöl (Spathulenol, Crypton, beta-Caryophyllen und Limonen). (Planta medica, 60, 282, 1994).

Herkunft:

Tropisches Afrika (Äthiopien bis Ghana), wo ausser der Art X. äthiopica auch der Gestreifte Mohrenpfeffer (X. striata) in der lokalen Küche verwendet wird. In Südamerika hat der verwandte Burropfeffer (X. aromatica) ähnliche Anwendungen unter den basilianischen Indios gefunden.

Etymologie:

Xylopia ist eine Kontraktion aus griechisch x?lon pikron "bitteres Holz" und äthiopia bezieht sich auf die Herkunft: des Baumes (obwohl er tatsächlich in Ghana häufiger ist).

Mohrenpfeffer wurde als Pfefferersatz im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa gehandelt, ist aber heutzutage kommerziell nicht mehr erhältlich. Einige Bücher aus den Sechziger Jahren behaupten, dass Mohrenpfeffer zu dieser Zeit noch als Pfefferersatz (oder gar -verfälschung) im Handel gewesen sei, aber nun ist er gänzlich vom Markt verschwunden.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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