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Gutedel (Info)



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  • Der Gutedel ist eine alte Sorte. Darauf weisen die vielen verschiedenen Spielarten hin. Seine Urform stammt wohl aus dem Orient. Mit Gutedel vergleichbare Sorten finden sich heute noch in der Oase Fajum bei Kairo. 1523 soll ein Diplomat die Rebe aus Konstantinopel nach Frankreich mitgebracht haben. Damals vor allem als Tafeltraube. Im frühen 17. Jahrhundert kam sie nach Deutschland. Dort hat sie sich im "gemischten Satz" in fast allen südlichen Weinanbaugebieten verbreitet. Sie verdrängte dort den Elbling als Grundsorte und sorgte in den Weinbergen für die nötige Menge, Riesling, Traminer und andere edlere Sorten mussten das Aroma beisteuern.

    _Verbreitung_ Der Gutedel ist die prägende Rebsorte der Westschweiz (5300 Ha Anbaufläche). Dort heisst sie Chasselas und aus ihr werden die Weine des Genfer Sees und des Rhone-Tals gewonnen. In Deutschland ist sie für das Markgräfler Land im Süden Badens bestimmend. Allerdings ist sie praktisch auch nur noch dort als Weintraube zu finden (1250 Ha). Dagegen finden sich einzelne Gutedel-Stöcke auf der ganzen Welt verbreitet als Tafeltrauben. In Spanien (500Ha) gibt es sie sonst noch in nennenswertem Umfang.

    _Spielarten_ Hauptsächlich wird der Weisse Gutedel angebaut. Eher Raritäten-Status hat der Rote Gutedel. Nur als Tafeltrauben werden angebaut der Königsgutedel, der Petersiliengutedel (vor allem in Spanien mit Blättern, die wie bei der Petersilie stark geschlitzt sind), der Muskat-Gutedel und der Krachgutedel (mit härterer Schale, eine besonders knackige Esstraube).

    _Eigenschaften_ Der Gutedel ist empfindlich gegen Spätfrost. Das hat seine Ausbreitung nach Norden behindert. Er braucht fruchtbare Böden mit ausreichend Feuchtigkeit und windgeschützte Lagen, weil sonst die Bluete behindert wird (Verrieselung). All das findet er in der südlichen Rheinebene.

    _Die Weine_ Sie sind leichte und wegen ihrer Säurearmut sehr bekömmliche Alltagstropfen. Sie liegen mit ihrer weichen Art durchaus im Trend. Sie duften weinig, manchmal ein wenig nussig. In der Regel bringt die Sorte einfache Qualitätsweine, Prädikatsweine sind selten. Gutedel-Weine sollten jung getrunken werden, so innerhalb zwei Jahren nach der Ernte. Für eine positive Altersentwicklung fehlt es ihnen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, an Reife und Säure.

    _Spezialitäten_ Keine Regel ohne Ausnahme: es gibt sogar Gutedel-Eisweine. Genauso wie zarte Ros#s aus der roten Spielart der Sorte. Man muss die Trauben dann allerdings wie Rotwein einmaischen, damit der Most Farbe gewinnt. Seit einigen Jahren wird auch versucht, über ein langes Lagern auf der Hefe mit direkt anschliessender Füllung (sur lie) einen anderen Geschmackstyp zu kreieren. Vorreiter ist da die Winzergenossenschaft Ehrenstetten, die auch einen speziellen Namen - Chasselie - für solche Gutedel geschaffen hat.

    http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/11/21/index.html :Letzte Änder. : 5.12.2002

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