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Wein: Künstleretiketten (Info)



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  • _Ursprung, Entstehung_ Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden Weinflaschen höchstens mit Anhängern am Hals beschriftet. Das genügte, weil es gar nicht so furchtbar viele Sorten gab, schon gar nicht im Keller eines einzigen Menschen (auch wenn der reich war). Richtige (aufgeklebte) Etiketten wurden überhaupt erst notwendig, als die Weine von bestimmten Sorten und aus bestimmten Lagen getrennt ausgebaut wurden. Und sie wurden - jedenfalls so wie wir sie heute kennen - erst möglich, als es Kleber gab, die auf Glas hafteten und als der Steindruck (Lithographie) eingeführt war. Vorher hätte man Holzschnitte oder Stiche gebraucht, um die Kombination von Schrift und Bildern/Grafik herzustellen. Das wäre viel zu teuer gewesen.

    Erst einmal eingeführt, waren Etiketten dann aber schnell auch kleine Kunstwerke, etwa im Jugendstil, und immer den graphischen Moden der Zeit unterworfen.

    Der Übergang zwischen einem Dekor auf dem Etikett und einem Kunstwerk ist dabei so fliessend wie der zwischen Kunsthandwerk und Kunst in der Malerei.

    _Was genau ist ein Künstleretikett?_ Bei der Einschätzung dessen, was ein Künstleretikett ist, kann man wohl von der Haltung des Winzers ausgehen. a) Er übernimmt ein Sujet, das ihm z.B. die Etikettendruckerei anbietet, einfach als Schmuckelement b) Er sucht sich selbst etwas Schönes aus einem Buch oder Kunstdruck c) Er lässt einen mehr oder minder berühmten Künstler eigens ein Etikett entwerfen Das wohl berühmteste Beispiel für diese dritte, "echte" Form des Künstleretiketten sind die Flaschenausstattungen des Chateau Mouton-Rothschild aus dem Bordelais. Seit 1945 in jährlicher Folge gestalten Künstler wie Cocteau, Braque, Dali, Picasso, Warhol oder Baselitz einen Teil des Etiketts. Der Komplettsatz leerer Flaschen kommt dadurch heute schon mal an 20 Euro pro Flasche.

    Neben den Papierdrucken gibt es allerdings auch Künstleretiketten, die wertvoll und selten sind. Etwa, weil sie aus besonderen Materialien sind: Ton, Metall oder Emaille.

    _Ist der hohe Preis dafür in Ordnung?_ Aussen hui, innen pfui? Die Frage, ob Weine in Flaschen mit Künstleretiketten etwas Besonderes sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Man kann zwar davon ausgehen, dass ein Winzer sich etwas dabei denkt, wenn er für einen Wein eine besondere Ausstattung wählt. Schliesslich bedeutet das im Zweifel tatsächlich ja auch Mehrkosten (Künstlerhonorar, hohe Druckkosten). Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich immer streiten. Und auch der beste Wein eines mässigen Winzers muss kein Highlight sein.

    _Interessierte sind gut aufgehoben bei:_

    Weinetiketten-Sammler (Sitz auf der Brömserburg in Rüdesheim) Internet: Deutscher Freundeskreis Weinetiketten-Sammler http://www.spot.fho-emden.de/gast/DFWS/vino.htm

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/wein/2003/05/08/index ..html :Letzte Änder. : 11.05.2003

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