Datteln sind honigsüsse kleine Köstlichkeiten und bringen den Geschmack des Orients auf den
Tisch."Brot der Wüste" werden sie in ihrer Heimat auch genannt, denn für die Beduinenvölker sind
getrocknete Datteln bis heute ein sicherer und nahrhafter Vorrat auf ihren Karawanen.
Als Gott die Welt erschuf, so wird im Orient erzählt, formte er zunächst den Menschen. Mit dem Lehm, der
übrig blieb, knetete er ein Kamel und eine Dattelpalme...
Derartig gesegnet ist die Dattelpalme bis heute ein beeindruckend fruchtbarer Baum. 200 bis 300 kg
Datteln trägt eine einzelne Palme zur Erntezeit im September, Oktober. Dutzende Sorten gibt es in
Ägypten und den anderen Herkunftsländern Nordafrikas, im vorderen Orient und auch in der Türkei: rote,
trockene, fast pelzig
schmeckende Datteln, beige-braune und fast schwarze, die weich und
besonders süss und aromatisch sind.
Datteln kennen viele nur als getrocknete Frucht, aus den Regalen mit anderem Dörrobst, Trockenpflaumen,
Bananenchips und trockenen Aprikosen. Etwas eingeweicht und klein geschnitten kann man Datteln so
hervorragend bei der Weihnachtsbäckerei einsetzen, etwa anstatt Rosinen. So kann man statt Nusskipferl
etwa Dattelkipferl probieren.
Zwischen Oktober und Januar gibt es Datteln aber frisch auf dem Markt. Beim Türken an der Ecke und in
der Delikatessen-Abteilung der
Supermärkte sind sie zu finden. Datteln sind zwar weich, dürfen aber nicht matschig sein und schon gar
nicht einen leicht gärenden Geruch haben. Frisch gekauft halten sie sich im Kühlschrank etwa drei Tage.
Vor der Zubereitung muss die Schale vom Fruchtfleisch abgezogen werden. Das ist eine ziemlich
aufwendige und glitschige Arbeit.
Hände gleich abschrubben, die braune Farbe bleibt sonst haften! Die Mühe lohnt sich aber: Datteln
schmecken unvergleichlich süss und
aromatisch.
In den kommenden Wochen des Fastenmonates Ramadan haben Datteln übrigens eine besondere
Bedeutung für die Muslime überall auf der Welt. Nach dem langen Fastentag ohne Essen und Trinken
nehmen sie nach Sonnenuntergang als erstes eine Dattel zu sich. So ist es Sunna, das heisst: der
Prophet Mohamed hat es einst so vorgemacht. Im
muslimisch geprägten Ägypten sieht man deshalb jetzt die Leute, die es bis zum Sonnenuntergang nicht
bis nach Hause geschafft haben, auf der Strasse eine trockene Dattel essen und dann einen Schluck
Wasser trinken.
Datteln in Milch: Daheim gibt es die Datteln meist in etwas
aufwendigerer Zubereitung. Am Abend vorher werden die getrockneten Datteln entkernt und der Länge nach
halbiert oder geviertelt. Dann werden sie mit kochend heisser Milch übergossen und über Nacht darin
eingeweicht. Nachdem die Milch abgekühlt ist, wird die Portion in den Kühlschrank gestellt. Kurz vor dem
Essen, also am Ende des Fastentages, werden einige Haselnüsse und Mandeln kleingehackt und
zusammen mit Kokosraspel über die eingeweichten Datteln gestreut.
Die Datteln sind inzwischen wunderbar weich und die Milch dattelsüss. Sie geben reichlich Energie, denn
der einfache Fruchtzucker der Datteln geht unmittelbar ins Blut. Datteln mit Milch ~ eine gute Idee also für
eine orientalische Nachspeise... vier, fünf Datteln pro Person reichen übrigens aus.
Und hier noch andere Rezeptvorschläge: Haferflockenkekse mit Datteln
Baklawa (Blätterteigpastete) Datteln mit Rührei
http://www.wdr5.de/service/service_gesundheit/400635.phtml