Der Dolcetto ist eine intensiv nach Kirsche duftende rote Rebsorte aus dem italienischen Piemont.
Übersetzt heisst Dolcetto "der kleine Süsse", doch im Gegensatz zu seinem Namen ist dieser Rotwein
keinesfalls süss. Warum aber dann Dolcetto ? - Im italienischen Wort
"dolce" steckt auch die Bedeutung "sanft, weich" und samtig weich schmeckt der Dolcetto auch.
Schmeichelhafte Tanine und eine mollige Frucht machen dem Dolcetto alle Ehre. Die Dolcetto-Traube
liefert
einen intensiv rubin- bis purpurroten Wein mit leichter Tendenz zu
Granat-Tönen in der Alterung.
Dolcetto wird in der Regel jung getrunken, doch gibt es immer mehr Winzer, die einen Typ Dolcetto keltern,
der auf eine lange Flaschenreife ausgelegt ist. Weine von ertragsreduzierten Toplagen haben mehr
Rückgrat, halten länger durch und profitieren zudem vom Ausbau im kleinen Eichenfass (Barrique). Diese
Weine weisen dann auch deutlich mehr Tannin auf und präsentieren sich in jungen Jahren rau und
verschlossen.
Bis in die zwanziger Jahre glaubten die Önologen, dass es nur vier Typen von Dolcetto gibt, doch stellte
man danach im Laufe der Jahre fest, dass man durchaus sieben verschiedene Sorten des Dolcetto
unterscheiden kann. Am bekanntesten von diesen Sorten sind der Dolcetto d#Alba, der Dolcetto d#Asti
und der Dolcetto di Ovada, der seit 1972 das DOC-Gütezeichen (Denominazione di Origine Controllata)
tragen darf. Dieser zertifizierte Dolcetto wird entlang des Flusses Orba im südlichen Teil der Provinz
Alessandria angebaut. Ovada ist das Zentrum dieser Gegend. Über den Ursprung des Dolcetto wird unter
Weinexperten immer noch diskutiert, einige Experten nennen Frankreich als Ursprungsland, andere
glauben die Ursprünge liegen im Monferrato um das Jahr 1000. Erste Erwähnung findet der Dolcetto Ende
des 18.
Jahrhunderts durch Graf Nuvolone, dort wird er noch Dosset genannt.
Verbreitungsgebiete heute sind vor allem das Piemont und Ligurien, es gibt ihn in Argentinien und auch in
Kalifornien wird er angebaut.