Von Eduard Mörike, dem Ludwigsburger Dichter (1804-1875), ist
bekannt, dass er in seinen Gedichten Urtöne des Herzens auszudrücken wusste. Von ihm stammt
folgendes Gedicht: Die Gelehrten
und die Pfaffen streiten sich mit viel Geschrei, was hat Gott zuerst geschaffen, wohl die Henne, wohl das
Ei! Wäre das sö schwer zu lösen - erstlich ward ein Ei erdacht, doch -
weil noch kein Huhn gewesen!- darum hat's der Has' gebracht.
Es gibt ein behördliches Protokoll aus dem Jahre 1756, nach dem ein herzoglicher Förster einen Hasen
beobachtet hätte, wie er Eier legte. Die kostbarsten Ostereier der Geschichte sind die der Romanows
(russisches Herrscherhaus seit 1613), die der Hofjuwelier des letzten Zaren, der Pariser Charles Faberge,
aus Gold geschaffe und mit Smaragden, Diamanten, Perlen und Rubinen besetzt hat.
Heute kennt man mehr als tausend Eierrezepte. Die vielseitige Verwendungsmöglichkeit in Küche und
Bäckerei haben zahlreiche Kochkünstler der Welt gepriesen und behauptet, ohne die Verwendung der Eier
könne auch der berühmteste Koch seine Kusnt an den Nagel hängen.
So gibt es auch in der russischen Küche eine besonders grosse Auswahl an Eierspeisen. Und weil ich
diesen kleinen Text poetisch begonnen habe, möchte ich ihn so beenden - diesmal Wilhelm Busch:
Das weiss ein jeder, wer's auch sei, gesund und stärkend ist das Ei! gerechtermassen, abgesotten, zu
Pellkartoffeln, Butterbroten, erregt dasselbe fast bei allen ein ungeteiltes Wohlgefallen. Und jeder rückt den
Stuhl herbei und spricht:"Ich bitte um ein Ei!"