Eine ausreichende Befruchtung ist bei den herkömmlichen Sorten von grosser Bedeutung für die
Ausbildung von Farbe, Fruchtfleisch und vollem Geschmack. Zur Pollenübertragung ist das Vorhandensein
von Bienenvölkern in der Nähe wichtig.
Die tomatenähnliche Kakifrucht von Gewichten zwischen 100 und 300 g färbt zuerst gelb aus und erreicht
erst im Oktober/November den rötlichen Farbton. Eine dünne, glatte, glänzende Haut umschliesst das
geleeartige Fruchtfleisch. Dieses ist in 4 bis 16 Fächer unterteilt, bleibt vielfach samenlos oder trägt ein bis
zwei Samen.
Der Geschmack wirkt aprikosenähnlich, aromatisch-süss. Die Frucht
ist reif, wenn sie butterweich ist.
Ein zu frühes Abernten hat Defizite im Geschmack zur Folge. Der für den Wohlgeschmack der Früchte
entscheidende Zuckergehalt kann sich während des letzten Monats am Baum noch verdoppeln. Doch wenn
die sortentypische Färbung erreicht ist und das Fruchtfleisch sich etwas erweicht, soll mit dem Abernten
nicht gezögert werden. Das Pflücken von Hand ist obligatorisch, da die Früchte ausserordentlich
empfindlich sind. Zur Lagerung vorgesehene Früchte müssen früher geerntet werden als solche für den
Sofortkonsum. Vollentwicklung ist auch in diesem Fall notwendig, aber das Fruchtfleisch darf noch nicht
erweicht sein. Solche Früchte lassen sich bei -1 bis 0 oC bis zu
drei Monaten frisch aufbewahren.
Viele der herkömmlichen Sorten sind direkt vom Baum gepflückt auch reif noch ungeniessbar herb. Ein
Entbittern ist möglich durch Hängenlassen der Früchte am Baum bis die ersten leichten Fröste eingewirkt
haben. Zur Nachreifebehandlung dieser herkömmlichen, gerbstoffreichen Sorten existieren verschiedene
Methoden. Beim Liegenlassen auf Stroh während einigen Wochen normalisiert sich der Geschmack.
Beschleunigen lässt sich die Essreife durch das Zusammenpacken der Kakifrüchte mit reifenden Äpfeln in
einem Kunststoffsack bei Zimmertemperatur. Hier wirkt das Äthylengas der Äpfel reifefördernd. Grössere
Kakimengen lassen sich entbittern durch CO2-Begasung oder Behandlung mit Essigbädern. Baumschulen
in
Italien kultivieren jetzt neue samenlose japanische Sorten, wie 'Hana Tuyu' und 'Izu', welche geringe
Gerbstoffgehalte aufweisen und direkt ab Baum geniessbar sind.
Die Früchte des Kakibaumes eignen sich zum Frischgenuss, zu Salatbeigaben und zur
Konfitürenbereitung. Herstellung von Sirup, das Heisseinfüllen und Sterilisieren in Dosen oder Gläsern sind
ebenfalls möglich. Auch das Tiefkühlen von Kakipüree als Beigabe zu Puddings und Eiscreme kann in
Betracht kommen. Bereitung von "Kakifeigen" ist in China unter der Bezeichnung "Ki-Kwe" üblich. Zum
Trocknen der hierzu gevierteilten Früchte sind Temperaturen von 60 bis 65 oC empfohlen.
Verwandte Arten Die Virginische Dattelpflaume (Diospyros virginiana) stammt aus dem Osten von
Nordamerika und wurde 1629 nach Europa gebracht. Als winterharter Parkbaum erreicht er eine Höhe bis
zu 30 m. Seine oval-elliptisch geformten Laubblätter weichen in ihrer Grösse nicht
stark ab von denen des Kakibaumes. Die gelb-orangen Früchte
erreichen allerdings nur Kirschengrösse von 2 bis 3 cm. Sie sind erst nach Frosteinwirkung essbar.
Sämlinge von dieser Dattelpflaume dienen als Pfropfunterlage für den Kakibaum.
Die aus Asien stammende Lotoskirsche (Diospyros lotus) mit Baumhöhen bis zu 20 m ist nicht ganz so
frosthart wie die Virginische Dattelpflaume. Lotoskirschen sind jedoch weniger kälteempfindlich als
Kakibäume. Er entwickelt kleinere Laubblätter und auch kleinere Früchte von 12 bis 14 mm Durchmesser.
Die gerbstoffhaltigen Lotoskirschen können direkt verzehrt oder auch als getrocknete Früchte genossen
werden.
Aus der in Indien heimischen Baumart Diospyros ebenum sind die schwarzen echten Ebenholztasten
unserer Klaviere angefertigt worden.
Die Sharonfrucht (Saron-, Scharonfrucht) ist eine israelische
Züchtungsvariante, benannt nach der fruchtbaren Küstenebene zwischen Tel Aviv und dem Karmelgebirge.
Sie enthält weniger Gerbstoff und schmeckt bei voller Reife besonders süss und aromatisch, wobei das
Aroma an Quitten, Birnen und Aprikosen erinnert. Die festfleischige Sharon kann auch wie ein Apfel mit
Schale gegessen werden.