Die Zwiebel (Allium cepa) bringt selbst harte Kerle zum Weinen Es gibt sie in gross, klein, rot-violett,
bräunlich-gelb und weiss
- die Zwiebel. Ursprünglich stammt sie aus Mittelasien,
mittlerweile wird sie weltweit angebaut. Die Zwiebel ist ein Speicherorgan der Zwiebelgewächse. In ihren
fleischigen, schuppenförmigen Blattscheiden speichert sie Zuckerstoffe, die beim Erhitzen karamellisieren.
Dies bewirkt, dass die Speisen ein angenehmes Aroma sowie eine braune Farbe erhalten. Des weiteren
sorgt der Zucker der Zwiebel für eine Bindung der Flüssigkeit in erhitzten Speisen.
Von grossem gesundheitlichem Wert sind die Zwiebeln wegen ihrer ätherischen Öle. Die schwefelhaltigen
Verbindungen, die beim Zerkleinern zersetzt werden, lösen bei der Köchin oder dem Koch die tränenden
Augen aus. Ob Profi oder Amateur, da gibt es kein Entkommen. Aber genau diese "Heulsusen-Oxide"
(Propanthial-S-Oxide)
sowie weitere sekundäre Pflanzenstoffe haben viele positive Auswirkungen auf unseren Organismus. Sie
senken unsere Blutfettwerte, sind wichtig für unser gesamtes Herz-Kreislauf-System, haben Blutzucker
senkende und antimikrobielle
Eigenschaften und vermindern das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken.
Natürlich besitzen sie auch viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe und ein breites Spektrum an
sekundären Pflanzenstoffen, die je nach Zubereitungsart eine unterschiedliche Geschmacksrichtung
erzeugen und ausserdem nebenbei freie Radikale in unserem Körper eliminieren.
Frischer Zwiebelsaft ist sicherlich nicht jedermanns Sache, hilft aber gegen viele Erkältungskrankheiten
und Husten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich allergische Reaktionen der Atemwege (Asthma)
bessern lassen. Auch Osteoporose, Appetitlosigkeit sowie äussere Blutergüsse lassen sich mindern. Bei
Mückenstichen ist der Zwiebelsaft auch ein bewährtes Hausmittel.
Bei Menschen mit empfindlichem Magen bzw. nach Magen-Darm
Operationen sollte der Zwiebelverzehr langsam getestet werden.
Zwiebeln sollten beim Einkauf fest aussehen und eine unverletzte Schale aufweisen. Die Lagerung sollte an
trockenen, kühlen Orten stattfinden. Angeschnittene Exemplare halten sich mit Folie bedeckt einige Tage
im Kühlschrank. Zum Einfrieren eignen sie sich nicht, weil sie beim Auftauen matschig werden.
Den unangenehmen Geruch an den Händen nach dem Zwiebel schneiden wird man mit Zitronensaft oder
Essig los.
Kleiner Tipp der Redaktion:
Der Zwiebelkonsum sollte nicht übertrieben werden, denn durch den starken Ausdünstungsgeruch und der
teilweise sehr angeregten Verdauung sowie den ständig verheulten Augen bleiben selbst gute Freunde
irgendwann mal fern.
_Zwiebelsorten_
* Es gibt die klassische Küchenzwiebel, auch Haushalts- oder
Speisezwiebel genannt. Sie ist rundlich bis länglich, gelb bis braun und von unterschiedlicher Schärfe. Sie
ist der Allrounder unter den Zwiebeln und im rohen und erhitzten Zustand gut einsetzbar.
* Die weisse Zwiebel ist milder als die Küchenzwiebel und besitzt
einen leicht süsslichen Geschmack. Grosse Exemplare eignen sich gut zum Füllen von Speisen.
* Die rote Zwiebel ist eine Verwandte der Haushaltszwiebel. Sie hat
eine dunkelrote Aussenhaut und rötliche Schalen. Sie besitzt einen mild-würzigen Geschmack und ist ideal
für den Rohverzehr geeignet.
Bei Frischkostsalaten bildet sie eine willkommene farbliche Abwechslung.
* Die apfelgrosse Gemüsezwiebel hat eine gelbliche bis kupferrote
Farbe. Im Geschmack ist sie mild, und darum eignet sie sich ebenfalls gut zum Frischverzehr. Ausserdem
lässt sie sich in der Regel gut schälen und auch besser zerkleinern.
* Klein, länglich und kantig präsentiert sich die Schalotte. Unter
einem gemeinsamen Hüllblatt verstecken sich meist mehrere Zwiebelchen. Es gibt milde grüne Züchtungen
und etwas kräftigere rötlich violette Schalotten. Sie sind die feinste Zwiebelart.
* Perlzwiebeln oder auch Silberzwiebeln genannt sind etwa Haselnuss
gross und finden ihre Verwendung in der kalten Küche. Sie sind vorwiegend säuerlich eingelegt.
* Frühlingszwiebeln sind sehr mild und fein im Geschmack und
müssen nicht geschält werden. Das Wurzelende sollte man entfernen und das Grün wird mit verwendet.
* Lauch, Schnittlauch und Knoblauch gehören übrigens auch zur
Familie der Zwiebelgewächse.