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Olive (Olea europea L.) [2/3]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Olive) Herkunft:

Der Anbau des Ölbaumes ist im östlichen Mittelmeergebiet seit fünf Jahrtausenden nachgewiesen. Ob die Pflanze tatsächlich ostmediterranen Ursprungs ist oder aus Zentralasien stammt, ist jedoch nicht bekannt.

Etymologie:

Olive ist aus lateinisch oliva "Olive; Ölbaum" entlehnt, das wiederum dem Griechischen (el a oder elaia, aus urgriechisch elaiva "Olive; Ölbaum"; weiters elaion "Olivenöl") entnommen war. Der Ursprung des Wortes liegt wahrscheinlich in einer heute nicht mehr bekannten Sprache des östlichen Mittelmeerraumes.

In den iberischen Sprachen konnte sich der lateinische Name interessanterweise nicht durchsetzen, sondern wurde von einer arabischen Entlehnung verdrängt: Spanisch aceituna und Portugiesisch azeitona gehen auf arabisch al-zaytun "die Olive" zurück; oliva wird im Spanischen nur für den Baum, nicht aber für die Frucht verwendet. Siehe Kaper für andere Beispiele arabischer Lehnworte in iberischen Sprachen.

Das arabische zaytun seinerseits ist mit hebräisch zayith urverwandt und scheint auf eine gemeinsame semitische Wurzel mit der Bedeutung "hervorragen" zurückzugehen. Infolge der grossen Bedeutung des Olivenöles sowohl für die griechische als auch die römische Kultur drang der Name der Olive über lateinisch oleum "Öl" in fast alle europäischen Sprachen als Gattungsbegriff für flüssige Fette ein.

Es wäre schwer, eine Pflanze von grösserer kulturhistorischer Bedeutung für den Mittelmeerraum als die Olive zu nennen: Ägypter, Phönizier, Griechen und Römer kannten und schätzten ihr Öl. Der Ölbaum tritt in den Homerischen Epen auf (siehe Mohn) und wurde in ältester Zeit zur Bekränzung der Sieger von Olympia verwendet; später trat der Lorbeer an seine Stelle. In der klassischen Zeit wurde die Olive vor allem mit der Göttin Pallas Athene, einer Tochter des Zeus, assoziiert. Zahllos sind die Nennungen des Ölbaumes und des Olivenöles in der Bibel (siehe Granatapfel), und zwar sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Auch bei den alten Römern (siehe auch Silphion) stand die Olive in hohem Ansehen.

Oliven werden heute im ganzen Mittelmeerraum angebaut und stellen in allen Mittelmeerländern einen wesentlichen Bestandteil der Ernährung dar; und zwar wird einerseits das Olivenöl als universelles Bratmedium gebraucht, andererseits werden in Salzlake konservierte Oliven gerne gegessen oder zum Würzen verwendet. Eingelegte Oliven sind entweder schwarz oder grün, je nach Reifezustand bei der Ernte. Grüne Oliven werden unreif gepflückt und vor dem Einlegen in Salzlake mit Lauge behandelt; durch dieses Verfahren, das bereits den alten Römern bekannt war, wird einerseits der Bitterstoffgehalt reduziert und andererseits die Konsistenz des Fruchtfleisches verbessert. Schwarze Oliven sind reif geerntet; in Griechenland werden sie ohne Laugenbehandlung eingesalzen oder einer Milchsäuregärung unterzogen, wodurch ein besonders intensiver Geschmack erzielt wird. Oft verfeinert man die Lake, in der man die Oliven einlegt, noch durch Zugabe von Kräutern (Thymian, Oregano) oder Knoblauch.

Eingelegte Oliven sind eine beliebte Dekoration zu kalten Speisen, besonders aber zu pikanten Saucen. Natürlich schmecken sie besonders gut zu Spezialitäten aus den Mittelmeerländern. Der Geschmack von Oliven lässt sich verstärken, wenn man sie fein hackt und mit Olivenöl übergiesst. Fügt man zu einer derartigen Paste aus schwarzen französischen Oliven und gutem Olivenöl noch Knoblauch, Anchovis (fermentierten Fisch) und eventuell Kapern hinzu, entsteht daraus die südfranzösische Würzpaste tapenade, eine ausgezeichnete Beilage zu knusprigen baguettes.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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