Im englischsprachigen Raum kennt man Natron als "baking soda".
Verwendet wird es aber längst nicht nur als Backpulver, sondern auch für vielfältige andere Zwecke in
Küche und Bad. Hier bei uns nennt man das Salz mit der chemischen Formel NaHCO3
(Natriumbikarbonat, Natriumhydrogencarbonat) auch Speisenatron oder Speisesoda. Seine vielen guten
Eigenschaften in Küche und Haushalt sind in Deutschland weit weniger bekannt. Dabei ist Natron ein sehr
vielseitiges Hausmittel. Es ist gut für die Körperpflege, bindet Gerüche, verfeinert Speisen und fördert die
Verdauung. Es neutralisiert Säuren, die es in Salze oder Kohlensäure verwandelt. Natron ist ausserdem ein
"Weichmacher": Hartes Wasser und Hülsenfrüchte zum
Beispiel kann man mit diesem Hilfsstoff "weich" machen.
Achtung: Das ungiftige Natron (Natriumbikarbonat) darf nicht mit dem
gefährlichen Ätznatron (NaOH) oder mit ätzender Natronlauge (NaOH + Wasser) verwechselt werden! Auch
bei dem herkömmlichen Soda (Natriumkarbonat Na2CO3) ist Vorsicht geboten, denn diese Sodalösung,
die man zum Reinigen benutzt, kann man im Gegensatz zum Speisenatron nicht verzehren! Hier einige
Tipps rund um Natron:
_Essen und Trinken_
* Kaffeetrinkern ist hartes Wasser ein Graus. In Gegenden mit sehr
kalkreichem Wasser kann Natron Abhilfe schaffen. Eine Messerspitze ins Kaffeewasser oder direkt in die
Filtertüte genügen, um den Kalk zu binden. Der Kaffee schmeckt dann aromatischer, das Gleiche gilt auch
für Tee. * Mit Natron kann man aber auch kalte Getränke verfeinern.
Leitungswasser mit Zitronensaft verwandelt sich mit etwas Natron in eine sprudelnde Limonade. * Wer
gerne saures Obst einkocht, kann es
mit einer Prise Natron bekömmlicher machen und den Geschmack abrunden. * Hülsenfrüchte und die
meisten Kohlsorten werden besser
verdaulich, wenn sie pro Liter Wasser mit einem Teelöffel Natron gekocht werden. Das Gemüse wird dabei
auch schneller gar. Ausserdem bleibt die Farbe erhalten, zum Beispiel im Fall von Spinat und anderen
grünen Gemüsesorten. * Gibt man beim Käsefondue eine Prise
Natron vor dem Servieren hinzu, macht es den Käse locker und bekömmlich.
_Küche und Haushalt_
* Natron hilft, angebackene Speisereste in Töpfen zu lösen, und zwar
durch Aufkochen mit Wasser im Topf. Pro Liter Wasser ein Esslöffel Natron hinzugeben und das lästige
Schrubben entfällt. * Weil Natron
Gerüche bindet, kann man es fast überall dort einsetzen, wo die Nase empfindlich reagiert: in einem
kleinen Schälchen im
Kühlschrank oder im Abfluss der Spüle zum Beispiel. Für die Spüle kann man auch das verbrauchte Natron
aus dem Kühlschrank nehmen.
Oder Natron direkt ins Abwaschwasser geben - dort bekämpft es
hartnäckige Gerüche an Geschirr und Händen. * Kalkige Blumentöpfe
verlieren in einem warmen Bad aus Wasser mit Natron (ein Teelöffel pro Liter) nach ein paar Stunden ihre
hässlichen Ränder. * Ameisen
werden mit Natron von ihren Wegen und aus Schlupfwinkeln vertrieben.
_Körperpflege_
* Natron wirkt als Deodorant. * Auch bei der Zahnpflege leistet es
gute Dienste, denn es neutralisiert Säuren. Ein Teelöffel pro Glas Wasser beugt Karies und Mundgeruch
vor.