Fleisch

Panhas nach Jochens Grossvaters



Für 1 Rezept

Zutaten

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  • - Posting Jochen Jansen
  • - 12.12.2000, de.rec.mampf
  • Ich schreibe da aus berufenem Munde, denn mein seliger Grossvater war eine Panhas-Legende. Sein hausgemachter Panhas war im Ort schon immer berühmt, später hat er ihn bei einem befreundeten Metzger 'aus Hobby' gemacht, und die Leute kamen aus nah und fern nur für diesen Panhas. Mein Opa hat dann da im Wortsinne Tag und Nacht Panhas gemacht, und zwar tatsächlich tonnenweise! Leider, leider ist auch die Originalrezeptur mit ihm gestorben, so dass ich nur noch in etwa wiedergeben kann, was Panhas ist:

    Ähnlich wie Wurstmachen diente Panhas vor allem dazu, 'Abfälle' beim Schlachten zu vermeiden (nicht jder hat eine Wurstmaschine). Mein Opa hat den Panhas immer in einem riesigen Kessel auf einem alten Kohleherd gemacht, zum Umrühren dienten 2 Kanthölzer. Alle mögliche Arten 'Restefleisch' kamen in eine kräftige Brühe und wurden durchgekocht, so das eine dicke und kräftige Fleischsuppe entstand. Diese wurde auch gewürzt und abgeschmeckt.

    Hierbei gilt: Je besser die Zutaten, desto besser der Panhas; man sollte also nicht nur Reste, sondern vor allem gutes Fleisch nehmen (Bei einer Schlachtung fällt eine Menge gutes Fleisch ab, das lediglich zu klein ist, um anderweitig verarbeitet zu werden. Fett, Knorpel, Innereien und sonstige 'Abfälle' gehören eigentlich nicht in Panhas, sondern eben das 'Kleinfleisch'.

    Da hinein nun wurde dann das bei der Schlachtung aufgefangene Blut gegeben, untergerührt, und nochmals abgeschmeckt.

    Jetzt kam der schlimmste, weil höllisch anstregende Teil: Unter ständigem Rühren (mit den Kanthözern) wird jetzt das Mehl hinzugegeben, vorher wurde nochmal kräftig Feuer gemacht, und alles muss jetzt so lange gerührt werden, bid der Panhas fest ist! Mein Opa war ja 'chef de cuisine', ihm oblag 'nur' das Hinzufügen der Zutaten und das Abschmecken. Mein Onkel und ich mussten rühren, bis uns die Arme abfielen. Wenn der Panhas anfing fest zu werden, hat mein Opa (etwas über 190cm, riesige Arme udn Hände, gelernter Hufschmied) den Kessel festgehalten, und wir mühten uns bei sengender Hitze vom Kohleherd bis die Masse fest war - Uff!

    Zum Glück hat er das Hobby nachher in der Metzgerei betrieben :-) Die Frauen füllten dann den Panhas in nasse, tiefe Suppenteller, Schüsseln, und was sonst so da war. Es dauerte dann nicht lange, und die Nachbarn kamen von Duft angelockt alle "zufällig" vorbei...

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    Blut, Deutschland, Fleisch, Schwein

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