Das eigenständigste und wohl bekannteste Urner Gericht, das früher vor allem in der Fastenzeit gegessen
wurde: Rys und Pohr, ein würziges
Gemisch aus Reis und Lauch, übergossen von einer köstlichen Belläschweitzi Eben tritt Frau Walker in
Gurtnellen mit den Lauchstengeln, die sie im Garten vor ihrem Haus geholt hat, in die Küche. Sie wäscht
das Gemüse und schneidet es in nicht allzu feine Stücke. Dann schnetzelt Sie die Zwiebeln. Nun gibt sie
Butter in die Pfanne und lässt darin die Zwiebeln zusammen mit dem Lauch anziehen. Schliesslich löscht
sie alles mit Bouillon ab und kocht es etwa zehn Minuten lang.
In einer andern Pfanne lässt Frau Walker den Reis mit wenig Öl oder Butter hell anschwitzen, giesst dann
die vorbereitete Lauchbouillon darüber und lässt das Gemisch eine Viertelstunde lang kochen. Wenn es
nötig ist, gibt sie während dieser Zeit noch etwas Bouillon dazu, damit der Reis schön geschmeidig bleibt,
wie ein guter Risotto.
Zuletzt macht Frau Walker aus den Zwiebeln, den gehackten Knoblauchzehen und der restlichen Butter
eine goldgelbe äBelläschweitzi". Sie richtet den Lauchreis in einer Gratinplatte an und giesst die Schweitzi
darüber.
äRys und Pohr": Wie das klingt! Und wie das duftet! Und welch
erfreulicher Anblick das ist: Der helle Reis, das appetitliche Grün
des Lauchs, das Braun der Zwiebelstückchen und das flüssige Gold der Butter, die über alles herabfliesst -
da muss einem ja das Wasser im
Munde zusammenlaufen! Jedenfalls kann Frau Walker sicher sein, dass eine sauber ausgeputzte Platte
übrigbleibt, wenn sie ihrer Familie dieses beliebte Gericht auftischt! äSchtiärä-n-äügä" und Salat sollen
besonders gut dazu schmecken, weiss uns Frau Walker zu berichten.