Braunhirse - gefährlich oder Allheilmittel? (Info)
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Von Najette Dworeck
In Reformhäusern und Naturkostläden, aber auch im Internet kann man gemahlene Braunhirse kaufen.
Beworben wird sie mit der angeblichen Wirkung gegen verschiedenste Beschwerden. Diese reichen von
Arthrose über Krampfadern, Rheuma und Karies bis hin zu Tinnitus und Haarausfall. Solche
Werbebotschaften sind unseriös und rechtlich nicht zulässig, denn Lebensmittel dürfen nicht mit
krankheitsbezogenen Aussagen beworben werden. Und Braunhirse ist nun mal ein Lebens- und kein
Arzneimittel.
_Problem: Gerbstoffe_
Braunhirse wird im Gegensatz zu anderer Speisehirse samt Spelze und Schale gemahlen. Dadurch enthält
sie hohe Konzentrationen an Gerbstoffen aus der Schale. In grösseren Mengen verzehrt können diese
Gerbstoffe die Aufnahme wichtiger Nährstoffe im Darm verhindern. Durch die neuartige Methode der
Feinzerkleinerung können die kritischen Stoffe leichter aufgenommen werden, was das Problem noch
verschärft. Durch Einweichen oder Kochen der gemahlenen Braunhirse würden diese Stoffe grösstenteils
inaktiv werden, doch für die angeblichen Heilwirkungen muss das Produkt laut Herstellerangaben roh
verzehrt werden, und zwar eine Menge von drei bis vier Teelöffeln am Tag. Man solle sie am besten in
Speisen oder Getränke mischen.
Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BFEL) sieht das sehr kritisch. Ob
Braunhirse an sich gesundheitsschädlich ist, ist zwar letztendlich nicht wissenschaftlich bewiesen.
Dennoch kann der Verzehr von roher Braunhirse ein gesundheitliches Risiko darstellen, vor allem für
magen- und darmempfindliche Personen, so
die BFEL in einer Stellungnahme.
_Goldhirse_ Dagegen ist die Speisehirse, auch Goldhirse genannt, längst für ihren wertvollen Beitrag zur
gesunden Ernährung bekannt. Bei uns kommt normalerweise die Rispenhirse mit geschältem Korn in den
Handel. Die Hirsekörner sehen aus wie kleine goldgelbe Kügelchen.
Von allen Getreidesorten hat Hirse die härtesten und kleinsten Körner. Trotzdem muss sie vor der
Zubereitung nicht eingeweicht werden, beim Kochen wird sie schnell gar und leicht verdaulich. Das
wahrscheinlich älteste Getreide der Welt wird wie Reis gekocht und kann zu Brei, Suppen oder Salaten
verarbeitet werden. Hirse enthält wie jedes Getreide hochwertiges Eiweiss und komplexe Kohlenhydrate.
Darüber hinaus liefert sie verschiedene Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
_Weitere Information im Internet_
* http://www.bfel.de Bundesforschungsanstalt für Ernährung und
Lebensmittel (BFEL) _Weitere Rezepte mit Hirse_
* Gemüse-Hirsotto Servicezeit: Kostprobe, Rezept der Woche
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/rezept/02kw09.phtml
* Hirse mit pikanter Tomatensauce Servicezeit: Kostprobe, Rezept der
Woche http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/rezept/02kw15.phtml