_Allgemein_ Die Ananas (Ananas Comosus) gehört zur Familie der Bromeliengewächse und stammt
vermutlich aus dem Ländereck Südbrasilien, Paraguay, Nordargentinien. Sie ist der essbare Fruchtzapfen
(Pinon, Pina, Pineapple) einer Bromelienstaude und wächst aus den einzelnen Bluetenständen zusammen.
1493 brachte Kolumbus sie von seiner ersten Entdeckerfahrt aus Guadeloupe mit, wo die Frucht von den
dort lebenden Indianern schon seit etwa 1000 Jahren kultiviert wurde. Anfangs war die Ananas extrem
selten und somit wertvoll. Ebenso selten war sie geschmacksvoll, denn die meisten Früchte überstanden
schlicht den überlangen Transportweg nach Europa nicht unbeschadet. Nur Könige und andere
entsprechend betuchte Menschen konnten sich den Luxus der Ananas leisten - oftmals
diente sie auch nur als krönender Schmuck eines übervollen Buffets, um den Reichtum der Besitzer zu
demonstrieren. Nach und nach gelang es in den folgenden 100 Jahren die Ananas entlang der
Schifffahrtsrouten in näher gelegenen Ländern anzusiedeln -
beispielsweise auf den Azoren. Das machte die Früchte auch für grössere Käuferschichten erschwinglich.
Doch erst als die Ananas in den Kolonien der Engländer kultiviert wurde, begann der Siegeszug der so
"inhaltsreichen" Frucht: Geschenkte Ananaspflanzen machten
Hawaii lange Jahre zu einem der führenden Produktionsländer, dann lösten Taiwan, Thailand und die
Philippinen den Marktführer ab.
Heute kommen die Früchte aus vielen Ländern der Erde, aus Süd- und
Mittelamerika, Malaysia und der Karibik.
_Kauf_ Da Ananas nicht nachreift, muss man beim Kauf besonders aufpassen.
Dabei ist die Nase wichtig! Reife Ananas duften charakteristisch und lassen sich leicht ein wenig
eindrücken. Kann man die inneren Blätter leicht herausziehen, dann ist sie sozusagen perfekt zum Verzehr
geeignet! Die Farbe bei der meist verkauften Sorte, der Smooth Cayenne variiert von dunkelgelb bis orange,
es gibt aber auch Sorten die grün reif sind.
_Zubereitung_ Man schneidet Strunk und Blattschopf ab, stellt die Ananas dann senkrecht und schneidet
dünn die Schale weg. Die Augen (Bluetenstände) lassen sich mit einem scharfen Messer gut entfernen.
Ananas eigenen sich hervorragend für Hühnchensalat oder indisch/asiatische Currygerichte. Das Bromelain
(s.u.) macht das Fleisch zart und noch leichter bekömmlich. Auch Desserts mit Schoko-
oder Nougatmousse sind eine feine Beigabe zur süssen Exotin.
_Inhaltsstoffe_ Die Ananas gilt schon seit langem als Schönheitsfrucht: Sie hat wenig
Kalorien (56 Kilokal./100Gramm), viel leicht verwertbaren Zucker, der wegen des hohen Ballaststoffgehalts -
vor allem im Strunk - nur
langsam ins Blut geht. Die Frucht enthält eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen - allerdings
überwiegend nur in jeweils
geringen Mengen. Einzige Ausnahme: Das Kalium. Es ist letztendlich
aber die Vielfalt der vorhandenen Inhaltsstoffe, die die Ananas so wertvoll machen.
Besonders interessant sind jedoch verschiedene Enzyme, allen voran das Bromelin oder Bromelain, das
eine Kombination aus verschiedenen Enzymen ist. Bromelain ist ein Eiweiss spaltendes Enzym, das
heisst, es hilft u.a. bei der Verdauung, ist aber auch wertvoll bei vielen entzündlichen Krankheiten wie
Sportverletzungen, Rheuma, Arthrose etc. In der alternativen Krebsforschung macht man sich diese
Fähigkeit ebenfalls zunutze und auch verschiedene Universitätskliniken erforschen den Stoff. Bromelain
lindert ausserdem Erkältungskrankheiten, senkt das Fieber und hilft bei Verstopfung. Ein "Fettkiller" ist die
Ananas jedoch nicht! Und auch von einer Ananasdiät ist dringend abzuraten. Es kann dabei zu Eiweiss-
und Vitaminmangel kommen! Das meiste Bromelain enthält der
Strunk, der leider oftmals ausgeschnitten wird, weil er etwas härter und holziger ist. Mitessen ist hier auch
auf Grund des hohen Ballaststoffanteils ratsamer. Für gute Laune sorgt das Serotonin.
Allergiker sollten übrigens mit Ananas vorsichtig sein, wenn sie empfindlich auf Salicylsäure reagieren. Die
Frucht enthält sehr viel davon.
Für Dosenananas gilt jedoch das hier genannte nicht! Als Konserven trat die "Königin der Früchte" zwar
ihren Siegeszug um die Welt an, doch die Inhaltsstoffe werden bei der Produktion weitgehend zerstört.
Bei Obsttorten mit frischer Ananas verhindert das Bromelain das Gelieren mit Gelatine - hier hilft Agar-Agar.
Auch Milchprodukte wie
Quarkspeisen oder Puddings mit frischer Ananas zubereitet, sollten so bald wie möglich verzehrt werden,
da sie sonst schnell bitter schmecken.