Der amerikanische Klarinetten-König Benny Goodmann, einer der besten
Jazz-Meister der Welt, war mit seinem Orchester auf einer
Russland-Tournee. So kamen sie auch nach Moskau, wo die Swing-Band
von den jungen Sowjets begeistert gefeiert wurde. Dieser Erfolg der amerikanischen Gäste war für Nikita
Chruschtschow nicht besonders angenehm, aber der Kreml-Boss musste das Ensemble doch zu einem
Mittagessen einladen. Während des Essens fand er Gelegenheit, seinen berühmten Gast zu beleidigen:
"Ich liebe gute Musik", sagte er "aber
keinen Jazz und keine Goodmann-Musik." Der Amerikaner nahm es hin:
"Es ist Ihr gutes Recht, Genosse Ministerpräsident. Aber wenn wir uns schon über Musik unterhalten,
interessiert es mich, welche Melodien Ihnen gefallen, wenn Sie Jazz ablehnen?" Chruschtschow griff nach
seinem Wodkaglas. Er schien zu überlegen. Dann wandte er sich an seinen Gast: "Ja, wissen Sie, Mister,
mir gefällt zum Beispiel
folgende Melodie: Ba-bu-da-da-li-lu-mi-ma." Die Gäste assen weiter,
doch Benny Goodmann schien wenig Geschmack an den aufgetragenen Speisen zu finden.
Chruschtschow fragte, ob ihm das Essen hier im Kreml nicht schmecke? Er selbst habe doch dafür
gesorgt, dass seinen amerikanischen Gästen die besten ukrainischen Spezialitäten angeboten würden.
Dabei deutete er auf eine Maiskolben-Sosse, die
der Amerikaner nach dem ersten Versuch nicht mehr angerührt hatte:
"Kennen Sie vielleicht etwas Besseres?" "Ja", antwortete Benny Goodmann. "Und zwar: Tataren-Sosse,
Tataren-Sosse, Tataren-Sosse!"