Nach neuen Empfehlungen sollen Kohlenhydrate in hochmolekularer Form (z.B. Stärke) und im Vrbund
mit Ballaststoffen aufgnommen werden.
Aber auch kleine Mengen an Zucker (etwa 30g am Tag) sind, abhängig von der Stoffwechsellage und dem
Körpergewicht, erlaubt.
Neben der Aufnahme von Kohlenydraten sollten Diabetiker noch auf ihre Fettzufuhr achten, da der Diabetes
oft mit Störungen des Fettstoffwechsels verbunden ist, was sich in einer Vermehrung des Blutfetts
(Triglyceride) oder des Cholesterins äussert. Diese Faktoren begünstigen die Entwicklung der
Arteriosklerose und damit das Risiko eines Herzinfarkts.
Bevorzugt werden sollten fettarme Lebensmittel sowie fettarme Garmethoden (Grillen, Garen im Römertopf,
in Folien). Bei Koch- und
Streichfetten sollten Produkte mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Pflanzenmargarine, Sonnenblumen-,
Maiskeim- oder Distelöl) verwendet
werden.
Tabelle 2 zeigt ein Tagesbeispiel für eine Diabeteskost mit 1800 Kalorien, die bei leichter Arbeit auch zur
Gewichtsreduzierung geeignet ist.
Von den Kalorienanteilen sollen bei einer Diabetesdiät (sofern der Arzt anders verordnet)
:50-60 % auf Kohlenhydrate
:30-35 % auf Fett
: 15 % auf Eiweiss entfallen.
Berechnung der Broteinheiten.
:Zuerst erfolgt die Festlegung der Kalorienzahl pro Tag in
Abhängigkeit vom bestehenden Körpergewicht z.B. 2000kcal. Davon sollen 50-60%(s.o.) auf
Kohlenhydrate(Abk.KH) entfallen, d.h. bei 50%
1000kcal. Da 4,2kcal einem Gramm Kohlenhydrat entsprechen, sind 1000kcal ca. 238g KH
(1000:4,2=238,9). Einer BE entsprechen 12g KH,
d.h. 238g KH sind 238:12=19,8BE. Diese sollten dann gleichmässig
über den Tag verteilt gegessen werden. Die restlichen 1000kcal werden in Form von Eiweiss und Fett
zugeführt, die neben den berechneten KH in den Lebensmitteln enthalten sind, da die meisten
Nahrungsmittel nicht nur aus KH bestehen.
Geeignete und weniger geeignete Lebensmittel.
:Prinzipiell ungeeignet sind Lebensmittel, aus denen in kurzer Zeit
grosse Mengen von Zucker freigesetzt werden und ins Blut strömen.
Dabei handelt es sich in erster Linie um Zucker und mit Zucker hergestellte Speisen, wie Kuchen,
Marmelade, Speiseeis, Schokolade, Bonbons, aber auch Zuckerreiche Früchte (Weintrauben, Datteln,
Feigen, Ananas u.ä.) und zuckerhaltige Getränke (Cola, Obstsäfte, Liköre, Süssweine u.ä.). Wenig
geeignet sind auch Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Fetten, insbesondere tierischen Fetten und an
Cholesterin. Eine Übersicht über geeignete und weniger geeingete Lebensmittel, die auch den Fettgehalt
berücksichtigt gibt Tabelle 3.
Geeignet sind in der Regel alle (oder die meisten) Grundnahrungsmittel. Aus diesen Grundnahrungsmitteln
kann also gut eine Diabetesfiät zubereitet werden. Sie bedeutet in der Regel die Rückkehr zu einer
einfachen Kost, wie sie früher auch bei uns in Deutschland üblich war und in Ländern mit weniger Überfluss
heute noch üblich ist.
Ballaststoffe:
:In neuerer Zeit wird auch den Ballaststoffen in der Diabetesdiät
mehr Bedeutung beigemessen: So verzögern Ballaststoffe die
Freisetzung von Zucker im Darm und seine Aufnahme ins Blut. Die Folge davon ist, dass der
Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt, sodass der Körper weniger Insulin auf einmal zur Verfügung stellen
muss, als bei einem schnellen Blutzuckeranstieg. Ballaststoffe haben ausserdem eine günstige Wirkung
auf den Fettstoffwechsel und wirken Verdauungsproblemen (Verstopfung) entgegen. Sie sollten in keiner
gesunden Ernährung fehlen. Enthalten sind sie in Getreideprodukten (Vollkornbrot, Müsli), Gemüse, Obst
und Salat.
Süssstoffe und Zuckeraustauschstoffe:
:Zum Süssen von Speisen und Getränken sollte der Zuckerkranke
Süssstoffe oder sogenannte Zuckeraustauschstoffe verwenden.
Als Süssstoff bezeichnet man süssschmeckende Substanzen ohne Energiegehalt, die eine weit höhere
Süsskraft besitzen als der Zucker. Zu den SÜSSSTOFFEN gehören:
:SACCHARIN (z.B. Sachillin, Sukrinetten u.a.) mit der höchsten
Süsskraft, jedoch mit einem leichten Eigengeschmack. CYCLAMAT (z.B.
Ilgonetten, Assugrin feinsüss) ohne Eigengeschmack, jedoch geringere Süsskraft.
:KOMBINATIONEN AUS CYCLAMAT UND SACCHARIN (z.B. Natreen, Assugrin
exquisit).
Die Süssstoffe sind koch- u. backfest. Gesundheitlich Bedenken, die
gegen ihre Verwendung geäussert wurden, haben sich als nicht begründet herausgestellt.
:Aus Eiweissbausteinen aufgebaut ist ein neuer Süssstoff ASPARTAM
(Canderel, Nutrasweet). Auch er ist ohne Nachgeschmack, jedoch nur begrenzt koch- u. nicht backfest.
:Ein weiterer neuer Süssstoff ist ACESULFAM, der ebenfalls
hitzestabil ist und in der Schweiz bereits unter dem Warenzeichen SUNETT zugelassen ist.
:Zuckeraustauschstoffe enthalten im Gegensatz
zu den Süssstoffen Kalorien. Nach neuen Erkenntnissen müssen sie voll auf die Kohlenhydrate
angerechnet werden, führen jedoch in viel geringerem Masse zu Blutzuckerschwankungen.