Die Tortilla Espanola ist heute neben der Paella der Inbegriff spanischer Küche. Tatsächlich erfunden
haben diese dicke Kartoffelomelette allerdings die Belgier. Das Rezept taucht 1557 zum ersten Mal in
einem Kochbuch auf, im "Ouverture de Cuisine", veröffentlicht in Lüttich. Autor ist Lancelot de Casteau, der
unter anderem Chef-Koch bei Prinz Ernst war, dem Herzog von Bayern und
Erzbischof von Köln.
Die Spanier kamen, so erzählt man sich hierzulande, im vergangenen Jahrhundert während der
Karlistenkriege zu ihrem "Nationalgericht".
Der General der Karlisten, Zumalacarregui, kam ausgehungert auf einen Gutshof und verlangte nach
Essen. Die Bäuerin hatte nichts anzubieten als gekochte Kartoffeln und Eier, die sie vermengte.
So soll die erste Tortilla Espanola enstanden sein, von der es heute unzählige Varianten gibt. Sie werden
als Tapa gereicht oder als Vor-
und Hauptspeise gegessen. Ein Tortillaspezialist schafft es, dass die rohen, in feine Scheiben
geschnittenen Kartoffeln zur gleichen Zeit gar sind, wie das Ei gestockt. Das gelingt aber nur auf einem
Gasherd.
Das Rezept:
Die Kartoffeln schälen, waschen und in feine Scheiben schneiden. Die Zwiebel kleinschneiden. Das
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen.
Kartoffelscheiben und Zwiebel bei mittlerer Hitze darin garen. Die Eier in einer Schüssel aufschlagen,
salzen und mit dem Schneebesen schaumig rühren. Kartoffeln und Zwiebel zu den Eiern geben.
Die Pfanne mit Küchenpapier auswischen, erneut mit einem Schuss Olivenöl erhitzen, die Eimischung
hineingeben und auf kleiner Flamme stocken lassen. Dabei immer wieder an der Pfanne rütteln. Mit einem
Pfannenwender - falls nötig - die Tortilla vorsichtig vom Rand
lösen. Die Pfanne mit einem flachen Teller bedecken, Pfanne und Teller fest zusammenhalten und
umdrehen. Die halbfertige Tortilla liegt jetzt auf dem Teller. Mit der gebräunten Seite nach oben wieder
vorsichtig in die Pfanne zurückgleiten lassen und fünf Minuten auf kleiner Flamme fertiggaren.