Mehl mit Milch, Ei und Eigelb verquirlen, leicht salzen und den Teig 1 Stunde ruhenlassen. Inzwischen
Sauerrahm mit Zitronensaft cremigrühren, die feingewiegten Kräuter unterziehen, mit Salz und Pfeffer
abschmacken. Schalotte abziehen und in feine Ringe schneiden.
Die Kräutersosse mit Schalottenringen und Kapern garnieren. Die Butter in einer Pfanne erhitzen und darin
4 Blinys ausbacken. Die Pfannküchlein mit Lachs belegen und mit Zitronenscheiben und Dill garnieren.
Dazu die Kräutersosse servieren.
Info:
Den Nachbarn in den Topf geschaut. Russland:
Das Land der vielen Völkerstämme kennt keine einheitliche Küche und erst recht kein Nationalgericht. Zu
weit liegen die traditionellen Essgewohnheiten der einzelnen Völker auseinander. Die asiatischen und
kaukasischen Länder werden dabei stark vom Orient beeinflusst, während im westlichen Russland die
kulinarischen Einflüsse vieler europäischer Länder bemerkbar sind. Sieht man einmal von der Küche der
Oberschicht ab, die besonders im 19.Jahrhundert sehr stark unter französischem Einfluss stand und
hervorragende Köche vervorgebracht hat, so war die ursprüngliche russische Küche schon immer eine
ausgesprochene Arme-Leute-Küche.
Kein Wunder: Dem grössten Teil der Bevölkerung ging es in den
letzten Jahrhunderten nie besonders gut und durch die vielen Fastentage der orthodoxen Kirche entwickelte
sich eine einfache Küche, bei der Getreideprodukte, Gemüse, Fisch und Pilze im Vordergrund standen.
Man bevorzugte heisse, gehaltvolle Gerichte, nicht nur in den kalten Wintermonaten. So hat sich in der
russischen Küche dann auch eine Vorliebe für Suppen und Eintöpfe entwickelt, von denen einige auch bei
uns bekannt sind, wie z.B. Borschtsch (eine Kohlsuppe mit Rote Bete), Soljanka, Graupeneintöpfe oder
Schtschi, eine Gemüsesuppe, die auf Basis verschiedener Gemüse zubereitet werden kann, wie z.B. mit
Sauerkraut, Spinat, Weisskohl, Sauerampfer oder Brennesseln.
Eine noch längere Tradition haben Plinsen, auch Bliny oder Blini genannt, wobei sich ihr
Verwendungszweck im Laufe der Jahrhunderte stark verändert hat. Ursprünglich servierte man die kleinen
Pfannkuchen wohl als Beilage, später zur Einstimmung auf die Fastenzeit und natürlich als Fastenspeise.
Heute sind die aus Weizen- oder Buchweizenmehl hergestellten Blinys fester Bestandteil
der Sakuska, dem russischen Vorspeisentisch. Man taucht sie in Suppen und flüssige Butter, belegt sie
mit Kaviar, Lachs und Heringstatar, trinkt reichlich Wodka dazu und serviert sie immer wieder mit
Sauerrahm.