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Persische Gaumenfreuden 09/12



Für 1 Info Kardamom (hel) Kardamom ist die getrocknete Kapselfrucht des ebenfalls in Indien und Sri Lanka beheimateten Kardamomstrauches. Verwendet werden z.B. in Pilaw-Gerichten auch ganze Kapseln. Das gemahlene Gewürz darf dagegen nur aus Samen besehen - Beimengungen von Fruchtkapseln gelten als Verunreinigung. In den arabischen Ländern ist es eine wichtige Geschmackskomponente im Kaffee, in Persien dient das Gewürz zum Aromatisieren von Tee und Süßspeisen und machen aus orientalischem Bakava ein persisches Bakava, sowie in Reis- und Schmorgerichten.

Medizinische Wirkung (Cneol, Terpineol): Galletreibend und gegen Bähungen.

Koriander (gishnies) Der einjährige Koriander, das Wanzenkraut oder die persische/ chinesische Petersilie ist eines der ältesten Gewürze der Welt und ubiquitär verbreitet. Verwendet werden das zitronig-pfefferig duftende, grüne Würzkraut und de nussig-pfeffrigen Samen. Das Koriandergrün wird frisch in der obligaten Kräutermischung zum Schafskäse angeboten sowie in Eiergerichten und (getrocknet) in Reis- und Schmorgerichten gebraucht. Gemahlene Koriandersamen sind ein Bestandteil von Gewürzmischungen und in eingelegen Gemüse.

Medizinische Wirkung: Verdauungsfördernd.

'Kein Wanz kann nit so übel stincken als der grün Coriander' Leonhart Fuchs, 1543 Kurkuma (sardschube) Die einst in Indien heilige Gelb- oder Safranwurz verhilft Currymischungen zu ihrer gelben Farbe und einer herbharzigen Geschmackskomponente. Gewonnen wird dieses Gewürz aus den Wurzeln des mit dem Ingwer verwandten und hauptsächlich in Indien kultivierten Kurkumastrauches. Der Farbsoff Curcumin ist nicht lichtstabil, daher müssen Kurkumapulver und Curry dunkel aufbewahrt werden. Medizinische Verwendung (Curcumin): In der Volksheilkunde als Magen- und Nierenmittel, bei Gelbsucht, und sekretionsfördernd bei Gallensteinen und Gallenblasenentzündungen.

Nanaminze Der arabische Name für Minze, nana, bedeutet Vllahs Geschenk'. Seit dem Altertum wurde sie als Würzkraut und Heilmittel geschätzt. Frisch und getrocknet verwendet man sie in Tees und Erfrischungsgetränken, in Joghurtvorspeisen, Saaten, Reis- und Schmorgerichte. Medizinische Verwendung (Menthol. Menton): As Tee bei Halsschmerzen, Übelkeit und Magen-Darmverstimmungen, krampflösend, galletreibend und gegen Bähungen, zur Inhalation bei Erkältungskrankheiten, schleimlösend; antibakteriell und antimykotisch.

Safran (zaferan) Der aus Kaschmir sammende violette Safrankrokus liefert die Königin der Gewürze und das kostbarste Gewürz der Welt. 100-200 000 Blüten, von denen jeweils nur die drei Blütennarben verwendet werden und 400 Arbeitsstunden ausschließliche Handarbeit ergeben 1 kg Gewürz. Somit liegt der Kilopreis bei 2.500 Euro. Von seiner Heimat gelangte der Safran mit griechischen und phönizischen Händlern über die Länder des Orients, Kreta, Südfrankreich bis nach Spanien. Die persischen Hauptanbaugebiete, die heute noch die beste Qualität liefern, liegen im gebirgigen Norden nahe der afghanischen Grenze. Immer wieder wird und wurde versucht, Safran zu faschen oder zu strecken: Mit Färberdistel (Saflor - der Safran des armen Mannes), Ringelblumen, Tagetes, Spitter von rotem Sandelholz, gefärbte Grasspelzen u.a.. Im alten Persien wurden einem ertappten Safranfälscher jeder zweite Finger abgehackt, in Deutschland wurde er verbrannt oder bei lebendigem Leibe eingemaürt, in Frankreich an den Pranger gesellt und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.. Safran wird in verschiedenen Qualitäten angeboten. Für de beste Qualität werden nur die oberen drei tiefroten Narbenschenkel verwendet, je mehr vom unteren Teil, dem orangefarbigen Griffel oder von den Blütenblättern, die kein Aroma haben, beigemengt sind, um so minderwertiger ist die Ware. Dieses kostbare Gewürz verdient eine sorgfältige Verarbeitung. Zunächst werden die zu verwendenden Safranfäden und Zucker zu gleichen Teilen im Mörser bei 40-50 ° im Backofen kurz angewärmt. Der Zuckerzusatz dient der Intensivierung der Farbe. Dann werden die Fäden zermörsert und in etwas heißem Wasser aufgelöst - und erst jetzt dem entsprechenden Gericht beigefügt. Safran muß lichtgeschützt und trocken aufbewahrt werden.

Medizinische Wirkung: Kaum eine Krankheit, die Safran nicht heilen soll: Er wirkt antibakteriell, antiviral, verdauungsfördernd, leberstärkend, das Herz stimulierend, menstruationsregulierend, sekretlösend, euphorisierend und aphrodisisch.

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