Tee aus dem Samowar-Der russische "Warmwasserboiler" (Inf
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_Tee # la russe und der Samowar_ Typisch für den russischen Teegenuss ist der Samowar - er findet
sich in den Büchern der russischen Dichter ebenso wie in der transsibirische Eisenbahn.
Manchmal steht ein Samowar auch auf Frühstücksbüffets in grossen Hotels hierzulande. Wahrscheinlich
brachten die Mongolen bei ihren Eroberungszügen im 15. Jahrhundert nicht nur den Tee, sondern auch den
Samowar ins Land. Er ist weit verbreitet in Persien, Afghanistan, Pakistan, Nordindien und den asiatischen
GUS Staaten.
_Der Samowar_ Samowar heisst übersetzt: "Selbstkocher". Er ist ein Ort der Wärme
und der Entspannung und eine Möglichkeit, über eine längere Zeit heissen Tee griffbereit zu haben. Jeder
Samowar hat einen grossen Bauch, der mit Wasser gefüllt wird. In der Mitte befindet sich bei originalen
Geräten ein Heizrohr, das mit Holzkohle beheizt wird und für den es eine Heizrohr-Verlängerung zum
Aufstecken gibt.
Glühende Holzkohle wird eingefüllt, und das Heizrohr aufgesteckt, bis die Kohle nicht mehr raucht. Dann
wird die Teekanne mit dem Tee-Extrakt oben auf den Samowar gesetzt. Dort bleibt der Extrakt
durch den aufsteigenden Wasserdampf heiss. Gleichzeitig wird das Wasser im Bauch des Gerätes immer
knapp am Kochen gehalten. Für eine Tasse Tee wird jeweils 1 Teil Extrakt mit 2-3 Teilen heissem
Wasser verdünnt. Je länger der Extrakt steht, desto kräftiger wird er, mitunter auch bitter und desto stärker
muss er verdünnt werden.
In Fachgeschäften gibt es heute Samoware, die elektrisch beheizbar sind. In Russland ist die bauchige
Form üblich, in Persien eine gerade.
_Der Tee-Extrakt_
Für 1 l Extrakt werden ca. 15-20 TL Teemischung mit 1 l kochendem
Wasser überbrüht. Nach 3 Minuten Ziehzeit wird der Tee Extrakt "Tscheinik" in die Samowar-Teekanne
abgeseiht und auf den Samowar
gestellt.
In Russland selbst gibt es vor allem in Georgien grosse Teeanbauflächen, die aber bei weitem nicht den
russischen Eigenbedarf decken. Auch in Russland wurde immer schon Tee aus China, später aus Ceylon
und Indien eingeführt. Als russische Mischung wird meist eine kräftige Mischung mit leichtem Raucharoma
angeboten.
Geeignet ist in erster Linie ein robuster Broken Pekö aus Assam.
Aber auch grüner Tee wird in Asien mit dem Samowar zubereitet.
_Die russische Teetafel_ Traditionell wird zum Tee aus dem Samowar Zucker, Konfitüre und eingekochte
Sirupfrüchte "Warenije" gereicht. Dabei werden diese süssen Zutaten entweder ins Glas getan oder man
nimmt sie in den Mund und lässt den Tee darüber laufen. Wenn es besonders üppig zugeht, gibt es dazu
mit Konfitüre gefülltes Mürbteiggebäck oder Streuselkuchen. Zusätzlich kann es auch pikante Spezialitäten
geben: Kohlkuchen und die berühmten Bliny, kleine Pfannekuchen aus
Buchweizenmehl und Hefe. Dazu wird saure Sahne, Butter, eingelegter Hering, Kaviar oder andere
Fischrogen und Räucherfisch gereicht. Das ist eine fürstliche Mahlzeit.
Tee wird aber auch zur ganz normalen Alltagsmahlzeit getrunken. So liegt der pro Kopf Verbrauch in
Russland bei 900 g Tee. Und er kann auch von pikanten Gerichten begleitet werden.
Das Geschirr: Normalerweise wird Tee in Russland aus Gläsern
getrunken, die hitzebeständig sind und für die es Halter gibt.
Jenär Glas führte diese Mode auch in Deutschland ein - mit und ohne
Halter. Porzellan wurde erst ab 1744 in der Nähe von St. Petersburg unter der Zarin Elisabeth hergestellt.
Es war kostbar und dem Adel vorbehalten.1750 wurde für die Zarin ein Netzdekor in Purpur-Gold
entwickelt, das 1930 in Kobalt Blau nachempfunden wurde. Seit 1996 wird es wieder in der Manufaktur
Lomonosov hergestellt. Auch heute ist das Glas im Halter russischer Standart - das Teeservice aus
Porzellan ist die kostbare Ausnahme.
http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/essen/tee/2003/02/19/index.
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:Letzte Änder. : 19.03.2003