Feta und Joghurt aus Schafmilch stammen meist aus den Mittelmeerländern. Doch inzwischen gibt es sie
auch aus regionaler Produktion. Die Schäfers vom Schäferhof im Bergischen Land halten Schafe wegen der
Milch und nicht wegen der Wolle. Denn sie haben sich auf die Herstellung von Schafmilchprodukten
spezialisiert. Dazu zählen Joghurt, Quark und verschiedene Schafmilchkäse. Alle Produkte werden in der
eigenen Käserei hergestellt und alles hat Bioqualität. Denn der Schäferhof ist bereits seit elf Jahren
anerkannter "Biolandbetrieb".
_Verarbeitung in der hofeigenen Käserei_ Fast 200 Tiere liefern den Rohstoff. Morgens und abends werden
sie gemolken. Mehrere 100 Liter Milch pro Tag geben alle Schafe zusammen ~ im Sommer. Im Winter sind
es gerade einmal 100 Liter. Das entspricht in etwa der Milchmenge von fünf Kühen.
Für die Weiterverarbeitung wird die Milch zuerst erhitzt - das macht
allen unerwünschten Bakterien den Garaus und ist Voraussetzung dafür, dass sich aus der Milch die
leckeren Schafmilchprodukte vom Schäferhof herstellen lassen. Statt vollautomatischer Produktion gilt für
alle Arbeitsgänge: Handarbeit! Sei es das Auskippen der
Käseformen, die Bedienung der Joghurtpumpe, das Abwiegen des Käses, das Verschliessen der
Käsepackungen oder Joghurtgläser - alles
erfolgt von Hand.
_Feta - natürlich aus Schafmilch_
Die bekannteste Spezialität des Hofes ist der Feta. Der Begriff "Feta" kommt aus dem Griechischen und
bedeutet Scheibe. Die Schafkäsescheiben werden traditionell in Salzlake eingelegt. Mit ihrem Feta haben
die Schäfers schon mehrere Preise gewonnen.
Fraglich ist allerdings, wie lange der Käse vom Schäferhof noch "Feta" heissen darf. Die Griechen haben
sich diese Bezeichnung als Herkunftsbezeichnung schützen lassen. Das bedeutet: Nur noch
Schafkäse, der aus ganz bestimmten Regionen Griechenlands stammt, darf sich "Feta" nennen. Dagegen
laufen zurzeit mehrere Verfahren von anderen EU-Staaten, darunter auch Deutschland, die sehr viel Feta
aus
Kuhmilch herstellen. Sie wollen den Kuhmilchkäse auch weiterhin Feta nennen dürfen. Neue Nahrung
könnte dieser Bezeichnungsstreit ab Mai 2004 bekommen. Ab diesem Zeitpunkt gehört Bulgarien zur
Europäischen Union, und dort gibt es ebenfalls einen traditionellen Feta. Doch der darf sich dann auch
nicht mehr so nennen. Die Branche erwartet mit Spannung, wie der Rechtsstreit ausgeht.
_Fettreich, aber lecker_ Zu kaufen gibt es die Bioprodukte vom Schäferhof in den Bioläden Nordrhein-
Westfalens. Allerdings sind Schafmilchprodukte im Vergleich
zu Kuhmilchprodukten deutlich teurer. 100 Gramm Schafmilchjoghurt kosten etwa 67 Cent.
Kuhmilchallergiker dürften aber gern bereit sein, den höheren Preis zu zahlen. Denn für sie sind
Schafmilchprodukte wichtige Austauschprodukte. Dabei ist zu berücksichtigen: Schafmilch ist relativ
fettreich. Mit 6 Prozent
enthält sie fast doppelt so viel Fett wie Kuhmilch. Auch der Calcium- und Vitamin-A-Gehalt sind in der
Schafmilch wesentlich
höher.
Aus Schafkäse lassen sich ausgefallene Gerichte zaubern. Beim Landhaus Wirth "Zum Krug" in
Marienheide stehen zum Beispiel mit Schafkäse überbackene Spanferkelbäckchen auf Wirsinggemüse auf
der Karte. Und zum Dessert gibt es gedünstete Birne mit Schlehengelee und Schafkäse, garniert mit
einem Zweig Thymian.
_Kontaktadressen:_
* Schäferhof Karla und Sebastian Schäfer Rehbergstr. 63
Rezepte: Überbackenes Schweinefilet auf Wirsinggemüse Überbackene
Birne mit Schlehengelee http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20040308/b_4.phtml