Wild kommen Schalotten in Vorderasien und im Orient vor. Vermutlich wurden sie schon im
Mittelmeergebiet, im Kreta der alten Griechen genutzt. Die schriftlichen Hinweise sind aber nicht eindeutig,
sie könnten sich auch auf die normale Küchenzwiebel beziehen. Ihre Geschichte in Europa verläuft
mindestens seit dem Frühmittelalter parallel zur Küchenzwiebel. In den karolingischen Verzeichnissen
werden sie unter dem Namen 'ascalonias' neben der Küchenzwiebel 'cepas' genannt. Der Name kommt
vermutlich von der Stadt Askalon im heutigen Israel. Dort stiessen die Kreuzfahrer auf die Schalotten und
brachten sie wohl ein zweites Mal in unser Gebiet.
Kulturelle Bedeutung und Verwendung - Schalotten sind feiner als
Zwiebeln. Ihr Aroma ist stärker und süsser, darum werden sie vor allem in der französischen Küche der
normalen Küchenzwiebel vorgezogen. Ihre kleinen, unregelmässig geformten Teilzwiebeln sind jedoch
etwas aufwendiger zu verarbeiten. Deshalb sind sie in der modernen Gastronomie nur noch in sehr
gehobener Klasse in Verwendung, und aus demselben Grund ziehen auch die meisten Hausfrauen und
Hausmänner die einfache Küchenzwiebel vor.
Äussere und innere Merkmale - Die Schalotte wird im Herbst oder im
Frühling gesteckt. Die Pflanze ist ausdauernd, wird etwa 20 cm hoch und bildet hohle Stengel, die nicht
aufgeblasen sind. Bis zum folgenden Sommer bildet sie fünf bis sieben neue Schalottenzwiebeln, die etwa
im Juli geerntet werden, nachdem das Laub verwelkt ist.
Die Schalotten entwickeln mehrere ungleich grosse, länglich-eiförmige, meist leicht schiefe
Nebenzwiebeln, die wie in
einem Nest beieinander liegen und aus mehreren Teilzwiebeln zusammengesetzt sind. Diese sitzen einer
nach oben gewölbten Scheibe auf.