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Kleines Tassen-ABC: Jedem Tee seine Tasse (Info)



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  • Nach Europa kamen sie zusammen mit dem Tee per Schiff aus China. Die ersten Porzellantassen waren damals allerdings kleine Schalen mit einer dünnen Wand und ohne Henkel. Teetrinker heute verwenden ganz unterschiedliche Formen und Materialien. Für jede Sorte und "Teezeremonie" haben sie das passende Gefäss, egal ob für Schwarztee, Grüntee oder Früchtetee.

    Aus dem Chinarestaurant kennen wir sie, die kleinen schalenförmigen Tassen, in denen der Jasmintee serviert wird. Diese sind auch so noch in den asiatischen Ländern in Gebrauch. In dieser Art als einfache Schalen ohne Henkel brachten Händler im späten 17. Jahrhundert die ersten Tassen aus China zu uns nach Europa.

    _Von der groben Steingutschale bis zur feinsten Porzellantasse_ Das Herstellen von Keramiken war in Asien schon Hunderte von Jahren in unterschiedlichen Formen bekannt. Es waren einfache Steingutgefässe oder auch schönste, zarteste Porzellane. Das Grundmaterial war leicht formbarer Ton, der als Aufbau- oder Giesform eingesetzt wurde. Beim Porzellan wurden verschiedene Substanzen zu Puder gemahlen und mit Wasser verdünnt in Hohlformen gegossen. Materialien waren Kaoline, Feldspat, Quarz oder auch Knochenmehl und Wasser.

    Die Tassen wurden mit den ersten Segelschiffen, die Tee nach Europa transportierten, Mitte des 17. Jahrhundert als sogenannte Beifracht importiert. D.h. der leichte und feuchtigkeitsempfindliche Tee wurde weiter oben im Schiff gelagert, Tassen und Kannen aus feinem chinesische Porzellan und auch die ersten Tee-Dosen wurden tief unten im Laderaum des Schiffes verstaut.

    Direkt nach Ostfriesland kamen die ersten 600 Tassen bereits im Jahre 1753 mit der "König von Preussen", einem Segler der Ostfriesischen Tee Companie. Die Tassen waren eine Auftragsproduktion der Ostfriesen: Sie liessen sich ganz nach der Mode der damaligen Zeit ihr Wappen oder auch ihr Bildnis in Gold und Purpur auf die Teetasse sowie das Zubehör malen.

    _Die Geburt des Henkels_ Die Schalen aus China waren zwar grazil, doch unpraktisch. Wurde der Tee eingeschenkt, konnte das heisse Gefäss nicht in die Hand genommen werden, sondern musste zum Abkühlen stehen gelassen werden. Findige Menschen versuchten, Stroh um die Schale zu legen, doch es half nichts. Die Ostfriesen reklamieren für sich, in China einen kleinen Griff für die henkellosen Tassen bestellt zu haben, und so der europäischen Teetasse zur Geburt verholfen zu haben. Ob es jetzt die Ostfriesen oder andere europäische Nationen waren, seit etwa 1740 werden die Tassen mit Henkeln für den europäischen Markt hergestellt.

    _Design und Funktionalität - die Teetasse heute_

    Teetasse und Teesorte sollten, was die Form und Grösse betrifft, zusammen passen. Eine schöne Schalenform ist ideal für den blumigen Darjeeling, der dadurch seinen Duft beim Trinken verströmen kann. Die schweren Schwarzteesorten kommen mit etwas gröberem Material, zum Beispiel Steinzeug oder Hartporzellan, gut zurecht. Tassen, die einen nach aussen geformten Rand haben, lassen sich schöner trinken als dickwandige Formen mit Wülsten. Gerade beim Tee ist für den Genuss in vielen Teetrinker- Gemeinden eine dünne Tasse beliebt, doch diese ist mit Vorsicht zu gebrauchen. Ein Ansetzen der Lippe an den dünnen Tassenscherben kann zu Verbrennung führen, eine kurze Wartezeit beim Trinken der ersten Tasse sollte bedacht werden. In früherer Zeiten wurde oft aus diesem Grunde aus der Untertasse der Tee abgekühlt getrunken.

    Die Ostfriesen bevorzugen noch heute die Grösse ihrer Koppkes, d.h. dünnwandige Tassen mit ca. 0,10 l Inhalt. Sie gebrauchen auch noch den Ausdruck "Mach uns mal ein Koppke Tee". Als Standardgrösse ist 0,14 l und 0,20 l in Europa für die Teetasse die Norm. Den grossen Becher liebt man in England, und auch aus unseren Küchen, Büros oder Studentenzimmern ist diese bis zu 0,40 l grosse Tasse nicht mehr wegzudenken.

    _Glastassen für den "Tee zum Anschauen"_ Die Glastasse gibt den richtigen Rahmen für einen feuerroten Aufguss aus Tee und Fruchtmischungen. Gerade die Momente des Einfüllen in die Teetasse sind für diese zarten Gebilde entscheidend für die Stimmung beim Teetrinken. Ein schönes Ambiente bei Tisch mit einer schönen Teetasse hebt das Wohlfühlgefühl in diesen so hektischen Tagen, um abzuschalten und den Lärm hinter sich zu lassen.

    Expertin im Studio: Gisela Buss, Teemuseum Leer

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/essen/tee/2006/06/14/index.html

    :Letzte Änder. : 19.06.2006

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