Diese Schüsselgerichte isst man häufig in der Nacht, manchmal aber auch zum Frühstück. So gegarter
Reis gilt als leicht verdaulich, deshalb essen ihn häufig Gebrechliche oder Menschen, die sich von einer
Krankheit erholen - oder vom Vorabend. In der thailändischen
Reissuppe (kao thum) bleiben die Reiskörner klar erkennbar. Die chinesische Version (Congee oder jök)
besteht meist aus stundenlang gekochtem Bruchreis, so dass ein Püree oder eine porridgeartige Suppe
entsteht. Die Thai-Version stammt vom chinesischen Reisbrei
ab: Das sieht man an den zahlreichen Zutaten, die der Suppe
Geschmack geben, und an der Art, wie sie gegessen wird - aus einer
großen Schale mit Stäbchen und einem chinesischen Suppenlöffel.
Die folgenden Rezepte setzen voraus, dass keine Reisreste vorhanden sind in Thailand unvorstellbar - und
der Reis extra gekocht wird.
Sehr häufig erhitzt man jedoch einfach Reisreste in Brühe. In solche Suppen gibt man Ente und gestiftelten
Ingwer, in Austernsauce gegarte Abalone oder Garnelen und ihr Corail mit Frühlingszwiebeln.
Mom Leuang Neuang Ninrat empfiehlt, den gekochten Reis in gewürzter Kokosmilch mit Pandanusblättern
zu garen und dann mit knusprigem getrockneten Fisch oder geschnetzeltem salzigen Rindfleisch oder
sogar mit frittiertem Tintenfisch zu bestreuen.
Da diese Reissuppen so beruhigend wirken, serviert man sie häufig mit kräftigen Beilagen und Saucen.
Diese können ganz schlicht sein, etwa in Essig eingeweichte Chilis, pürierte gelbe Bohnen oder frittierte
Erdnüsse. Normalerweise reicht man zu kao thom einige intensive Beilagen wie frisch gestiftelten Ingwer,
scharfe gelbe Bohnensauce, konservierten Kohl, eingeweichten chinesischen Brokkoli, gepökelten
Garnelensalat oder gedämpfte gesalzene Enteneier. Die chinesische Congee ist dagegen manchmal eine
schlichte Reissuppe.
Die Beilagen können so bescheiden sein wie bei den Thai-Versionen
oder ein wahres Bankett von Gerichten bilden - von Schweineohrgelee
bis zu gedämpftem Fisch oder Algen und Shiitakepilzen. Meist sind auch sie stark gewürzt - besonders,
wenn Congee abends serviert wird
und das Gericht den Tag befriedigend und angenehm beschließen soll.