Nachdem der Wildschweinkopf gereinigt und abgebrüht ist und die etwa stehen gebliebenen Haare
abgesengt worden sind, bricht man den Halsknochen oder sogenannten Jud heraus, macht einen
Hautschnitt auf das Hirnbein und löst die obere und untere Rüsselhaut etwas vom Gebiss ab, doch ohne
dass die äußere dadurch auffallend verändert würde.
Nun lässt man ihn etwa eine Stunde lang in einem tiefen Gefäß mit frischem Wasser ausziehen. Dann wird
der Kopf, halb mit Wasser, halb mit Essig (oder statt des Wassers besser mit Wein) in einem anderen
tiefen Gefäß beigestellt und unter Zugabe von allen möglichen Gewürzen als: Lorbeerblätter,
Thymian, Salbei, Rosmarin, Basilikum, Wacholderbeeren, Zwiebeln, Zitronenscheiben, Nelken, ganzem
Pfeffer, Ingwer über mäßigem Feuer ganz langsam gesotten.
Nachdem das ausgekochte Fett rein abgeschöpft ist, lässt man den Kopf in seiner Brühe erkalten.
Man pflegt den Schweinskopf mit allerlei grünen Blättern, als Weinlaub, Petersilie, Pomeranzenblätter u. s.
w. und mit Blumen verziert zu servieren und gibt ihm eine halbe Zitrone oder Apfel in den Rüssel. Kalte
Sardellen- oder Heringssauce schmeckt gut dazu.
Andere bestreichen ihn mit gerührtem Schweineschmalz, dem Zitronensaft beigegeben ist.
Der Schweinskopf kann ziemlich lange aufbewahrt werden.
Quelle: Irgendwo aufgeschnappt, Zettelsammlung
Erfasser: Hein Rühle im Mai 2000