Über viele Jahrhunderte wurden die Weine vorwiegend süss ausgebaut.
So ist zum Beispiel im Piemont der Muscat Blanc die älteste erwähnte Rebsorte, während es den
trockenen Rotwein erst seit 100 Jahren gibt. In Deutschland wurde der Muskateller bereits im 12 Jh.
nachgewiesen.
Manche Bücher sprechen beim Muscat Blanc von der ältesten Rebsorte überhaupt. So gehen wir heute
davon aus, dass der Muscat in Frankreich die am längsten kultivierte Rebsorte ist. Weit über die Grenzen
hinaus sind noch heute der Muscat de Rivesaltes, Muscat de Frontignan oder Muscat de Beaumes-de-
Venise.
In Italien wird die Muskattraube vorwiegend für Asti Spumante angebaut.
In Spanien ist der Moscatel Dulce als Begleiter zum Dessert sehr beliebt. Es gibt ihn in verschiedenen
Regionen Spaniens. Zu den sehr guten zählt der Moscatel Montecristo aus der Bodegas Camillo Castilla
aus Navarra. Das Weingut produziert eine trockene Variante, welche hervorragend zu Fischen,
Krustentieren und gerilltem Gemüse passt - und eine süsse Variante, welche ebenfalls Montecristo
heisst, und die besser mit einer Creme Catalan harmoniert.
Muskateller Trauben zeichnen sich vor allem durch ihr blumiges und üppiges Bukett aus. Je nach Sorte
sind auch die Traubenschalen eher hell oder rötlicher. Man unterscheidet zwischen dem Muscat de
Hamburg (qualitativ nicht so hochwertig - wird mehr als Tafeltraube
verwendet), Muscat of Alexandria (ebenfalls nicht so hochwertig -
wird gerne in heisseren Regionen angebaut), Muscat Ottonel (er bringt hellerfarbige und weniger
bukettreiche Weine hervor). Die wichtigste Muscatsorte ist der Muscat Blanc # petits grains. Hierbei
handelt es sich um die älteste Muskatellerrebsorte mit einem wunderbaren Aroma an Orangenblueten und
Gewürze erinnernd. Die Beeren sind kleiner, treiben früh aus und sind auch anfällig für Krankheiten. Je
nach Erzeugerland wird er unter dem Synonym Muscat de Frontignan, Muscat d'Alsace, Muskateller,
Moscato d'Asti, etc. angeboten. Als Urheimat wird bei dem Muscat blanc # petits grains Griechenland
angenommen.
Für einige Verbraucher ist teilweise irreführend, dass der Muscadelle und der Muscadet nicht zur
Muskatellerfamilie gehören.
Bei letzterem handelt es sich um einen Weisswein der Region Muscadet (an der Loire), der aus der
Rebsorte Melon de Bourgogne gewonnen wird. Die Muscadelletraube stammt aus dem Bordelais, wo sie
noch heute angebaut wird.
Einer der berühmtesten Weine der Welt ist der Vin de Constance aus der Region Constantia in Südafrika.
1652 wurde im Auftrag der Holländischen Ostindischen Kompanie eine Verpflegungssation auf der
Gewürzroute eingerichtet. Jan van Riebeck forderte schon bald Rebenstecklinge aus Europa an. 1659
wurde der erste Wein aus Muscat de Frontignan (auch als Hanepoot bekannt) gekeltert - leider nur
kümmerliche 12 Liter. Bekannt wurden die Weine jedoch nicht viel später, als Simon van Stell,
Kommandant der Kompanie, sich 1685 südöstlich von Kapstadt Ländereien aneignete, die er Constantia
nannte. Eigentlich wäre es ihm untersagt gewesen, eigene Ländereien zu erwerben, aber es gelang ihm, für
seine Person eine Ausnahme zu erwirken. 1692 schaffte er es, seinen Muskatwein aus Constantia unter
den besten Weinen Europas einzureihen. Den guten Ruf konnte sich der Wein lange erhalten und er galt
auch als Lieblingswein Napoleons, welchen er sich ins sein letztes Exil nach St. Helena kommen liess.
1980 hat Duggie Josste das im desolaten Zustand befindliche Weingut Klein Constantia übernommen und
es wieder kräftig auf Vordermann gebracht. Der berühmte Likörwein durfte aufgrund seines höheren
Alkoholgehalts nicht in Europa eingeführt werden. In diesem Jahr wurde eine Ausnahmegenehmigung
erwirkt, sodass der Wein ab September auch hier in Deutschland erhältlich ist.