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Wein: Kein Chianti ohne Sangiovese (Info)



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  • Sangiovese ist eine rote Rebsorte. Sie ist mit ca. 100.0000 Hektar eine der wichtigsten und häufigsten Rebsorten in Italien und Hauptbestandteil des Chianti.

    Die Rebsorte wurde bereits vor 2500 Jahren von den Etruskern kultiviert. Im 20. Jahrhundert wurden aus den in der langen Zeit entstandenen lokalen Ausformungen die besten Klone ausgewählt und systematisch vermehrt.

    Die Rebsorte ist ebenfalls Hauptbestandteil der berühmten Weine Vino Nobile di Montepulciano (aus dem Sangiovese-Klon Prugnolo Gentile) und Carmignano, aber auch vieler sogenannter Super Tuscans wie z.B. der "Tignanello" (Verschnitt mit Cabernet Sauvignon) oder sortenrein der Pergole Torte. In der Südtoskana rund um den Ort Scansano wird der Morellino di Scansano angebaut, eine Cuvée aus Sangiovese und der aus Spanien stammenden Garnacha tinta (hier Alicante genannt), bisweilen auch mit Malvasia Nera, Ciliegiolo und Canaiolo. Der Morellino di Scansano erinnert in seinem Aroma sehr stark an Morellen (Kirschen). Sortenrein wird er verwendet im Brunello di Montalcino und dem Morellino di Scansano aus der Maremma.

    Die Hauptanbaugebiete sind die traditionellen Siedlungsgebiete der Etrusker, vor allem die Toskana, aber auch die Emilia-Romagna mit Weinen wie Sangiovese di Aprilia, S. di Colli Perisi, S. di Romagna. Im Umbrien stellt er den Hauptteil des Rosso de Montefalco, in den Marken den Hauptteil des Rosso Piceno und ergänzt den Rosso Conero.

    Italienische Auswanderer brachten ihn nach Argentinien, wo er immer noch in guter Qualität angebaut wird. José Vouillamoz, eine Biologe aus der Schweiz, wies im Jahr 2003 nach, dass die Rebsorte Sangiovese aus einer spontanen Kreuzung der Sorten Ciliegiolo x Calabre Montenuovo entstand.

    _Chianti Classico Gebiet_ Es ist im Norden begrenzt von den Vororten von Florenz, im Osten von den Chianti-Bergen, im Süden von Siena und im Westen von den Tälern der Flüsse Pesa und Elsa. Es ist das Kernland des Chianti-Gebietes. Eine 70 km lange Weinstrasse (die "Via Chiantigiana", SS 222) verbindet die beiden grossen Städte und führt durch eine grossartige Kulturlandschaft. An der Strasse liegen viele bekannte Weinorte aufgereiht wie an einer Perlenkette. Nur ein Zehntel des sehr waldigen Gebiets (insgesamt ca. 70.000 Hektar) wird für Weinbau verwendet. Der "Gallo Nero" (="Schwarzer Hahn") ist das Kennzeichen der Chianti Classico Weine. Das "Consortio del Marchio Storico Chianti Classico" wacht über die Einhaltung der Regeln für guten Chianti.

    _Geschichte_ Das Gebiet wurde zuerst von den Etruskern und danach von den Römern besiedelt. Beide Kulturen hinterliessen viele Spuren - auch, was den Weinbau angeht. Im Mittelalter kämpften Florenz und Siena um die Vorherrschaft in diesem Gebiet. Der Name "Chianti" stand ursprünglich für einen Militärbund der Städte Radda, Castellina und Gaiole. Später wurde der Name auf immer grössere Gebiete ausgeweitet. Dörfer und Klöster, Burgen und Festungen wurden in dieser Zeit errichtet, die dann später, als es wieder friedlicher wurde, in Landgüter und Villen umgewandelt wurden. In dieser Zeit fanden umfangreiche Waldrodungen statt, um Olivenhaine und Weinberge anzulegen. Diese Veränderungen brachten wirtschaftliche Erfolge und internationalen Ruhm für die Region.

    Text: Ulli Strobel Experte im Studio: Horst Stecker, Weinhändler

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/wein/2006/08/17/index .html :Letzte Änder. : 18.08.2006

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