Kartoffeln gehören weltweit zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln.
Allein in Deutschland gibt es über 130 verschiedene Kartoffelsorten und weltweit sogar über
5.000. Entsprechend lang ist die Geschichte der beliebten Knolle.
Ursprünglich stammt die Kartoffel aus den Anden, wo bereits Indios die Nutzpflanze kultivierten. Die
Spanier brachten Ende des 16. Jahrhunderts die ersten Kartoffeln nach Europa. Teilweise wurde die
Pflanze nicht wegen der Knollen, sondern wegen der attraktiven Blueten angepflanzt. Aus diesem Grund
liess auch Kurfürst Friedrich Wilhelm 1651 im Berliner Lustgarten ein Kartoffelbeet anlegen.
Die Knollen konnten sich als Nahrungsmittel nur langsam durchsetzen, obwohl ihr hervorragender Nährwert
bereits 1588 wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Sie sind reich an Vitaminen, Spurenelementen und
hochwertigen pflanzlichem Eiweiss. Aufgrund des hohen Stärkeanteils eignen sich Kartoffeln besonders gut
zum Frittieren.
_Kartoffeln von Deutschland nach Frankreich_ In Deutschland hat der erste belegbare Anbau von Kartoffeln
als Nahrungsmittel 1647 in Franken statt gefunden. Ein Bauer hatte während des 30jährigen Krieges von
einem holländischen Soldaten Saatkartoffeln erhalten und im Ort Pilgramsreuth angebaut. Bald wurden dort
so viele Kartoffeln geerntet, dass sie auch in andere Herzogtümer verkauft wurden. In Preussen erliess
dann 1745 Friedrich der Grosse ein Gesetz, dass Bauern zehn Prozent ihrer Anbaufläche mit Kartoffeln
bepflanzen mussten.
Von Deutschland aus kam die Kartoffeln nach Frankreich. Der französische Armeeapotheker Auguste
Antoine Parmentier lernte während seiner Kriegsgefangenschaft in Hannover 1750 den Nährwert von
Kartoffeln schätzen. Als er wieder nach Frankreich zurückkehrte, überzeugte er den französischen König
Ludwig XVI., die Knollen anpflanzen zu lassen und wurde als Befürworter dieses neuen Nahrungsmittels
auch zum Namensgeber vieler französischer Kartoffelgerichte.
_Blaü Kartoffeln gelten als besonders gesund_ Bei Kartoffeln sollten grüne Stellen und die sogenannten
"Kartoffelaugen" weg geschnitten werden, da sie - ebenso wie die
oberirdischen Teile der Pflanze - Solanin enthalten. Solanin ist ein
Wirkstoff, mit dem sich zahlreiche Pflanzen vor dem Frass durch Feinde schützen. Solanin gilt als
krebserregend.
Für die blaü Farbe bei blauen Kartoffeln sorgt das pflanzliche Farbpigment Anthocyan. Es hat den Ruf, bei
Menschen das Krebsrisiko zu vermindern und die Sehkraft zu verstärken. Anthocyane wirken antioxidativ,
das heisst, sie binden aggressive Sauerstoff- und
Stickstoffmoleküle und verhindern so Schädigungen am Körpergewebe.
Früher gab es viel mehr blaü regionale Sorten als heute, denn um 1900 wurde nach Farbe selektiert und
das Ziel waren gelbfleischige Sorten. In Frankreich sind blaü Kartoffeln eine Spezialität und werden gerne
kalt als Pellkartoffel gegessen. Dazu gehört eine Sauce Vinaigrette mit Petersilie und Zwiebeln.
Rezept: Kartoffelgratin und Salat mit Sauce Vinaigrette