Keine Zelle des menschlichen Organismus kommt ohne Vitamin B2 aus: Als
Baustein der Coenzyme FAD (Flavinadenindinucleotid) und FMN (Flavinmono- nucleotid) ist Riboflavin am
Stoffwechsel von
Kohlenhydraten, Aminosäuren, Fettsäuren und Vitaminen beteiligt.
Wie der Anlasser eines Motors bringt Vitamin B2 biespielsweise die Energiegewinnung aus
Kohlenhydraten und Fett in Gang. Läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, zum Beispiel beim Sport, wird
besonders viel Riboflavin verbraucht.
Fehlt das Vitamin, kommt es zunächst zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Lustlosigkeit.
Ein leichter Vitamin-B2-Mangel wird
deshalb oft gar nicht erkannt.
Ausgeprägter Mangel führt zu Entzündungen der Mund- und
Nasenschleim- häute, die Mundwinkel reissen ein, die Haut im Gesicht
schuppt sich, die Augen jucken und werden lichtscheu - Glaskörper
oder Linsen können sich trüben. Bei Kindern und Jugendlichen können Wachstumsstörungen auftreten. In
seltenen, schweren Fällen kommt es zu Blutarmut (Anämie).
Häufigste Ursachen für einen Riboflavinmangel ist übermässiger Alkoholkonsum; Alkohol beeinträchtigt die
Riboflavinverwertung. Auch einseitige Ernährung lässt Mangelzustände entstehen. Das Gegenmittel ist
einfach: Wer viel Milch trinkt und reichlich
Milchprodukte (Käse, Quark, Joghurt) isst, kann schon dadurch die Grundversorgung sichern. Weitere
wichtige Riboflavinquellen sind Fleisch, Fisch, Eier und Vollkornprodukte. Aber auch schnell wachsende
Gemüsesorten wie Brokkoli, Spinat und Salat sowie frische Pilze und Hefe sind reich an Vitamin B2.
Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Erwachsene täglich 1,5
bis 1,7 mg Riboflavin zu sich nehmen.
Der Bedarf steigt mit der Stoffwechselrate:
Schwangere, Stillende und Leistungsspotler haben einen höheren Energieumsatz und brauchen deshalb
mehr Vitamin B2.
Wer alkohol trinkt, nimmtdas Vitamin nicht so gut in den Körper auf und braucht entsprechend mehr davon.
Frauen, die die Pille nehmen, haben ebenfalls erhöhren Bedarf, weil die Hormone den Abbau einiger
Vitamine der B-Gruppe fördern.
Weitere Risikogruppen sind ältere Menschen, die sich einseitig ernähren und chronische
Verdauungsbeschwerden oder Darmerkrankungen haben, und Diabetiker und Dialysepatienten, die
vermehrt Riboflavin mit dem Urin verlieren.
DAS DECKT DEN VITAMIN B2-BEDARF:
:Die für gesunde Erwachsene empfohlene Tageszufuhr an Riboflavin
(1,7mg) ist enthalten in...
: 70g Hühnerleber
: 250g Camembert 30% Fett i.Tr.
: 400g Champignons
: 500g Seelachs
: 600g Schweinefleisch (mager)
: 750g Spinat
: 800g Brokkoli
:1000g Joghurt, Vollmilch
:1060g grünen Erbsen
:1100g Weizenvollkornbrot
Für die genannten Risikogruppen kann es empfehlenswert sein, die Ribo- flavinversorgung mit Präparaten
aus der Apotheke zu sichern.