Christa und ich sind heute (Samstag) bei dem herrlichen Wetter hinausgeradelt in die freie Natur.
Nachdem ja jetzt Kräutersaison ist, haben wir uns natürlich nach frischen Kräutern umgesehen, und wir
hatten unwahrscheinliches Glück: An einem versteckt gelegenen
kleinen Bach fanden wir eine Riesenkolonie Brunnenkresse! Brunnenkresse ist sehr empfindlich und
verdirbt innerhalb weniger Stunden, wenn sie kein Wasser hat. Das ist auch der Grund, warum man
Brunnenkresse fast nirgends zu kaufen bekommt.
Nachdem wir uns überzeugt hatten, dass es sich wirklich um Brunnenkresse handelt (ein Blatt zwischen
den Fingern verreiben, der rettichartige Geruch ist unverkennbar und unterscheidet die Kresse eindeutig
vom Bitteren Schaumkraut, das ähnlich aussieht), pflückten wir uns zwei gute Portionen (ganz kurz mit
dem Fingernagel abgezwickt, damit sie wieder gut nachwachsen kann). Eingepackt in eine
Plastikschüssel, brachten wir das wertvolle Gut nach Hause und machten uns eine hervorragende
Brunnenkressesuppe.
Dabei kamen wir auf die Idee, als Vorspeise für unser "Dinner for two" eine Kressesuppe zu wählen. Die
von uns gemachte Suppe ist dafür zwar nicht geeignet, da sie aus einem Wildkräuter-Kochbuch
stammt und den speziellen Geschmack der Brunnenkresse berücksichtigt (wesentlich schärfer als
Gartenkresse), aber wir haben ein Rezept gefunden, das man sowohl mit Brunnen- als auch mit
Gartenkresse
zubereiten kann. Wer also frische Brunnenkresse bekommen kann, soll diese benützen, ansonsten einfach
normale Gartenkresse. Aber Brunnenkresse immer gut waschen, am besten mit einem Schuss Essig im
Waschwasser, damit die "Fleischbeilage" verschwindet, die man meist auf Brunnenkresse findet.
Weil wir schon bei dem Thema sind: Die Senfpflanze kann als Ersatz
für Kresse dienen. Einfach Senfkörner in feuchter Erde aussäen, nach etwa zwei Wochen kann man die
jungen Blätter der Pflanzen wie Kresse benützen. Wer also überhaupt keine Kresse bekommt, kann
einfach gelbe Senfkörner nehmen...
Aber nun genug von diesem Thema, kommen wir zum Dinner vom nächsten Mittwoch. Nach der
Kressesuppe gibt's eine Allgäuer Käsepfanne, zu der wir einen Löwenzahnsalat reichen.
Sind wir doch schon wieder bei den Wildkräutern. Also, wer jungen Löwenzahn selbst sammeln kann
(möglichst abseits der Autostrassen), oder wer ihn zu kaufen bekommt, soll das doch probieren. Ihr werdet
überrascht sein, wie gut er schmeckt.
Wer aber partout nicht auf Löwenzahnblätter zurückgreifen kann, der kann auch einen anderen grünen
Salat nehmen. Feldsalat ist sehr zu empfehlen. Hier gilt besonders, was für alle Salate gilt: Gut
waschen.
Und als Nachspeise: Bayerische Creme mit Erdbeeren.
Aber jetzt fangen wir wirklich mit den Rezepten an. Wie immer, alle Rezepte natürlich für zwei Personen.
Besondere Hinweise: Die Kartoffeln für das Hauptgericht müssen ca.
45 Minuten in der Schale vorgekocht werden. Das Dessert muss mindestens zwei Stunden kaltgestellt
werden.
Noch ein Tip: Die Vanilleschote nach dem Auskratzen in ein dicht
schliessendes Gefäss geben, 50 g Zucker dazuschütten. Das Ganze mindestens zwei Wochen ruhen
lassen, ergibt Vanillezucker.