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die Tomate: Ernährungsmythen



Für 1 Keine Angabe Es ist Tomatenzeit! Jetzt werden sie aus dem heimischen Anbau vollreif geerntet, sind besonders lecker und gesund. Deswegen rät unsere Markttag-Expertin Maria Nacke, Tomaten immer in der Saison essen und stattdessen lieber auf Exemplare aus holländischen oder spanischen Gewächshäusern im Herbst oder Winter zu verzichten. Außerdem klärt unsere Expertin auf: Im Markttag heute dreht sich alles um Ernährungsmythen und Wahrheiten rund um die Tomate.

Sind grüne Tomaten oder Tomaten mit grünen Stellen wirklich giftig? Grüne Stellen an Tomaten sind auf den Stoff Solanin, ein giftiges Alkaloid, zurückzuführen. Solanin wird auch durch das Kochen nicht komplett zerstört. Symptome eine Solaninvergiftung sind Kopfschmerzen, Brechreiz, Durchfall und Sehstörungen. Bis sich eine toxische Wirkung zeigt, müsste man allerdings Unmengen von Tomaten essen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist der Verzehr von Solanin ab etwa 25 Milligramm giftig und ab 400 Milligramm tödlich. 100 Gramm unreife grüne Tomaten haben einen Solaningehalt zwischen 9 und 32 Milligramm. Auch, wenn der Verzehr von Tomaten mit grünen Stellen ungefährlich ist, ist es besser, diese am Stielansatz wegzuschneiden. Tiefgrüne, noch unreife Tomaten hingegen sind ungenießbar und sollten nicht gegessen werden. Anders verhält es sich mit grünen Tomaten. Das ist eine Sorte, die keine rote Farbe entwickelt, auch wenn sie vollreif ist. Grüne Tomaten sind nicht giftig und oft sogar sehr süß.

Schützen Tomaten vor Krebs und Herzkrankheiten? Das reichlich enthaltene Lycopin, der Farbstoff, der für die rote Farbe der Tomate verantwortlich ist, ist eines wirksamsten Antioxidantien. Es kann schädliche Substanzen in menschlichen Zellen neutralisieren und stärkt die Immunkraft. Je mehr Lycopin im Blut und Fettgewebe ist, desto geringer ist das Risiko für koronare Herzkrankheiten. Grund: Für Gefäßverkalkung ist u.a. oxidiertes Cholesterin verantwortlich. Lycopin verhindert diese Oxidation. In Studien wurde nachgewiesen, das vermehrter Tomatenverzehr die Entstehung von Krebs reduzieren kann.

Sind Tomaten als Rohkost gesünder als gekochte Tomaten? Nein. Rohe Tomaten sind gesund, noch besser sind jedoch gekochte. Denn durch das Kochen wird der Wunderstoff Lycopin freigesetzt. Eingekochte Tomaten (als Mark, Ketchup und in Dosen) enthalten für den Körper mehr und besser verwertbares Lycopin als rohe Tomaten. Aus Tomatenpüree kann im Vergleich zu rohen Tomaten das Zweieinhalbfache an Lycopin aufgenommen werden. Selbst beim Kochen bleiben noch über 90 Prozent dieses Wirkstoffes erhalten.

Dürfen Tomaten wirklich nicht im Kühlschrank gelagert werden? Das ist richtig, denn Tomaten vertragen keine Kälte. Im Kühlschrank verlieren sie ihr Aroma. Am besten entfalten Tomaten ihren Geschmack bei Zimmertemperatur. Noch unreife, grüne Früchte reifen auf der sonnigen Fensterbank übrigens nach.

Wie häute ich Tomaten richtig? Die Schale von gekochten, geschmorten oder gebratenen Tomaten rollt sich zusammen und ist schwer zu kauen. Deswegen ist es besser, sie vor der Verarbeitung zu häuten. Hierfür die Tomaten für 30 Sekunden in kochendes Wasser geben, abgießen und mit kaltem Wasser abbrühen. So wird das Fruchtfleisch wieder fest und die Schale lässt sich gut mit einem Messer abziehen.

Tomatensorten: Nicht immer ist die Tomate rot und rund. Mittlerweile gibt es zahlreiche Sorten, von der dicken Fleischtomate bis zur kleinen Kirschtomate an der Rispe, von der ovalen Flaschentomate bis zur birnenförmigen. Es gibt sie in gelb, gestreift und in schwarz. Es gibt Tomaten mit glatter Schale oder mit pfirsichweicher Haut.

Hier die wichtigsten Sorten: - Fleischtomate: Sie ist der Klassiker unter den Tomaten. Im Sommer schmeckt sie sehr aromatisch. Kommt sie aus dem Gewächshaus, ist sie eher fad. - Safari: Bekannt ist diese holländische Neuzüchtung seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, als gelbe und rote Tomaten zu den Nationalfarben arrangiert wurden. Die Safari-Tomate ist dunkelgrün oder schwarz und süß im Geschmack. - Vierländer Platte: Das ist eine alte Tomatensorte, die jetzt wieder entdeckt wird. Sie ist stark gerippt, festfleischig und eher flach mit aromatischem Fruchtfleisch. - Grüne und gelbe Tomaten: Diese Sorten entwickeln auch in vollreifem Zustand keine rote Farbe. Sie sind aber auch nicht giftig. Vom Geschmack her sind sie sehr süß. Die gelbe Sorte ist säureärmer als die grüne.

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