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Schaumwein sorgt für prickelnden Genuss - Warenkunde ..



Für 1 Info Einen Anlass zum Feiern gibt's doch eigentlich immer. Zum Zuprosten verwenden viele gerne Schaumwein. Gerade Sekt ist bei den Deutschen sehr beliebt. Mehr als 400 Millionen Mal lassen sie jährlich die Korken knallen. Entscheidend für die Qualität des deutschen Sektes ist der Wein, aus dem das prickelnde Getränk gekeltert wird.

Für einen guten Sekt benötigt man zunächst einen hochwertigen Grundwein. Entscheidend ist hierbei die Güte der Trauben, die nach der Weinlese vorsichtig gepresst werden, damit keine störenden Geschmacksstoffe aus Kernen oder Stielen in den Traubenmost gelangen. Diesem wird anschließend Zucker und Hefe hinzugefügt und es beginnt eine zweite Gärung, im Idealfall in der Flasche. Im Zuge dieser Gärung entsteht das Kohlendioxid, das den Sekt perlen lässt.

Bei traditionellen Verfahren wird die Hefe durch tägliches Drehen im Flaschenhals gesammelt und kurz vor der Abfüllung entfernt. Dieses Drehen nennt man im Fachjargon "rütteln", es findet in so genannten Rüttelpulten statt. Mindestens neun Monate, bei manchen Winzern aber auch noch viel länger, bleibt der Sekt "auf der Hefe". Je hochwertiger der Sekt ist, desto feinperliger ist das so genannte Mousseux. So werden die kleinen Luftbläschen bezeichnet, die im Sekt aufsteigen.

Zum einen gibt es Markensekt, der von einem bestimmten Hersteller stammt und in der Regel aus verschiedenen Weinen und Rebsorten gekeltert wird. Zum anderen sind Winzersekte aus den Trauben eines bestimmten Anbaugebietes im Angebot: Hierbei handelt es sich um Handarbeit aus einer einzigen Rebsorte.

Laut Steffen Schindler vom Deutschen Weininstitut eignet sich der deutsche Riesling besonders gut zur Sekterzeugung. Die charakteristische Fruchtsäure dieser Rebsorte verleiht den Rieslingsekten eine individuelle Note: Sie bestechen durch eine anregende und mineralische Fruchtigkeit. Genießer können aus einer ganzen Bandbreite von Geschmacksstufen wählen - vom herben "extra brut" bis zu halbtrockenem Sekt.

Crémant wurde auf Hefe gelagert:

Deutschen Winzersekt findet man bisweilen auch unter der Bezeichnung Crémant, verbunden mit dem Namen des Herkunftsgebiets, beispielsweise Baden Crémant. Voraussetzung hierfür ist, dass der Schaumwein - wie auch beim Winzersekt - neun Monate auf der Hefe gelagert und im klassischen Flaschengärverfahren hergestellt wurde.

Crémants zeichnen sich dadurch aus, dass die Trauben für die Grundweine sehr schonend durch Ganztraubenpressung verarbeitet wurden. In Rheinland-Pfalz dürfen sie nur aus definierten, gebietstypischen Rebsorten hergestellt werden.

Aus langjähriger Tradition:

Die Ursprünge des Sektes stammen aus Frankreich, wo bereits um 1540 die ersten Schaumweine entstanden. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Technik weiter entwickelt und Schaumweine über die Grenzen Frankreichs bekannt. Sekt hat auch in Deutschland eine lange Tradition. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden hier die ersten Sektkellereien. Die älteste deutsche ist die 1826 in Esslingen gegründete Sektkellerei Kessler. Kaiser Wilhelm II. führte 1902 eine Sektsteuer ein, um unter anderem die damalige Kriegsflotte zu finanzieren. Die Sektsteuer besteht seitdem und beträgt 1,02 Euro pro Flasche.

Cuvée eine Spezialität:

Cuvée nennt man eine Mischung von Weinen aus unterschiedlichen Rebsorten, verschiedener Herkunft und verschiedener Jahrgänge. Große Sekthäuser stellen Cuvées her, um über die Jahre gleichbleibende Qualitäten und Geschmacksprofile zu gewährleisten.

Eine besonders edle und durchaus auch modische Version, die zurzeit von vielen Weingütern angeboten wird, ist die Cuvée aus Weinen verschiedener Burgundersorten, die dann oftmals als Pinot, der französischen Bezeichnung für Burgunder, angeboten werden. Zu den Pinots zählen beispielsweise Weißburgunder, Grauburgunder und Spätburgunder oder auch der Schwarzriesling. DWISekt und Champagner sind in der Herstellung ähnlich.

Unterschied zu Champagner:

In der Herstellungsweise existieren kaum Unterschiede zwischen Sekt und Champagner. Allerdings werden für einen Champagner verschiedene Rebsorten miteinander "verschnitten". Der Kellermeister mischt dann aus den verschiedenen Grundweinen den typisch nussig-runden Geschmack.

Die deutschen Winzer setzen in der Regel auf eine einzige Rebsorte, zum Beispiel Riesling oder Weißburgunder. Die Sekte aus der Burgunderfamilie, also Weißburgunder, Grauburgunder oder Spätburgunder ähneln geschmacklich eher Champagner: Sie sind weniger fruchtig, dafür aber harmonischer und gehaltvoller. Manche Winzer benutzen bei diesen Sekten auch die französische Bezeichnung "Pinot".

Rot und intensiv:

Sekte gibt es auch aus roten Burgunder-Rebsorten wie Spätburgunder oder Schwarzriesling. Diese Sorten sind sehr gehaltvoll und wuchtig und werden auch in halbtrockener Geschmacksrichtung angeboten. Roter Sekt schmeckt sehr intensiv, deshalb sollte man einen solchen Sekt nicht zu einer Mahlzeit ausschenken.

Doch lassen sich auch aus roten Rebsorten helle Sekte herstellen. In der Regel werden die Grundweine für diese Sekte hell gekeltert, das bedeutet die rote Farbe gelangt nur zu einem kleinen Teil in den fertigen Wein. Diese feinfruchtigen Rosésekte sind dann lachsfarben und duften nach roten Johannisbeeren oder Heckenrosen. Dem fertigen Sekt sieht man häufig nicht mehr an, dass er aus roten Trauben produziert wurde. Deshalb nennt man ihn "Blanc de Noir", was wörtlich "weiß aus schwarz" bedeutet, also weißer Sekt aus dunklen Trauben.

Von Mini- bis zur Übergröße:

Bei der Sektflasche unterscheidet man verschiedene Größen. Angefangen bei dem Fläschchen für den Single, dem Piccolo mit 0,2 Litern Inhalt, bis hin zu Übergrößen, deren Namen von Berühmtheiten aus dem Alten Testament stammen.

:1,5 Liter: Magnum :3 Liter: Jeroboam oder Doppel-Magnum :4,5 Liter: Rehoboam :6 Liter: Methusalem :9 Liter: Salamanzar :12 Liter: Balthasar :15 Liter: Nebukadnezar

Qualität ist teurer:

Markensekte kann man im Supermarkt kaufen. Eine verlässliche Qualität ist für etwa drei bis fünf Euro zu haben. Champagner oder Winzersekt sollte man bei einem Weinfachhändler oder direkt vom Winzer kaufen. Für höhere Qualitätsanforderungen muss man mit fünf bis 15 Euro allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Champagner kann noch deutlich mehr kosten, der Preis beginnt bei elf bis zwölf Euro.

Sekt schmeckt am besten kühl serviert. Doch sollte die Flasche nicht im Tiefkühlfach schockgefrostet werden, da der Sekt im eiskalten Zustand sein Aroma verliert. Die ideale Trinktemperatur von sechs bis zehn Grad Celsius erreicht der Sekt nach etwa drei bis vier Stunden Lagerung im Kühlschrank. Roter Sekt muss nicht ganz so kühl sein.

Sekt zum Sorbet:

Gerade zu Weihnachten und Neujahr sollte man einen fruchtigen, weißen Rebsortensekt in die Planung eines opulenten Menüs einbeziehen. Spätestens nach dem zweiten oder dritten Gang ermüdet der Gaumen und verlangt nach etwas Erfrischung. Ein Zitronensorbet, das man mit Sekt auffüllt, ist ein perfekter Muntermacher. Das hilft der Verdauung und ebnet den Weg für die Köstlichkeiten, die noch kommen. In Frankreich nennt man eine solche Erfrischung übrigens "trou normand" (normannisches Loch).

: O-Titel : Schaumwein sorgt für prickelnden Genuss - Warenkunde : > zu deutschem Sekt, Crémant & Champagner

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