Und los gehts: Wir öffnen zunächst den Wein und stellen durch einen
kräftigen Probeschluck sicher, daß wir auch die richtige Wahl getroffen haben. Sodann werden die 42
Knoblauchzehen geschält. Zwei davon werden mit einem scharfen Messer in feinste Streifen geschnitten,
die Streifen wiederum in mikrofeine Würfel. Die Knoblauchpresse gehört ohnehin ins Recycling, durch das
unbarmherzige Zerquetschen der armen Zehen entsteht infolge Oxydation erst der unbeliebte Mundgeruch
am Morgen danach. Mit den Knoblauchwürfelchen und etwas Salz und Pfeffer wird das Tierchen dann
inwendig eingerieben. Vorher waschen wir es sicherheitshalber kalt ab und rubbeln es mit einem
Küchentuch wieder schön trocken. Etwaige Plastikbeutel sind natürlich aus dem Bauchraum zu entfernen.
Jetzt ist für Benutzer normaler Elektro- und Gasherde
der Zeitpunkt gekommen, auf 180 Grad vorzuheizen. Umluftherde können vorerst kalt bleiben.
Vom Lauch nehmen wir nur die weißen Pflanzenteile und schneiden feine Ringe bis hart an das hellste
Grün heran. Die Wurzeln werden geputzt und in feine Scheiben geschnitten. Wer dabei mechanische oder
elektrische Hilfsgeräte wie Küchenmaschinen benutzen kann, ist fein raus. Mit der Hand ist natürlich ein
wenig mühsamer, aber irgendwie auch präziser. Wer die Zeit hat, macht es also selbst.
In einen geeigneten Bräter kommt ein Hauch Öl, möglichst ein hocherhitzbares Pflanzenöl, wie man es
auch für den Wok nehmen würde. Das Huhn wird in der Mitte drapiert, die Gemüse und die restlichen
vierzig Knoblauchzehen drum herum. Ab geht es in den Ofen auf die Mittelschiene, bei Fehlkäufen von
mehr als 1400 g Gewicht auf die untere Schiene. Wir warten nun etwa zehn Minuten ab, bis das Gemüse
leicht zu rösten begonnen hat. Erst dann giessen wir rund einen Viertelliter Wein über den Vogel und
warten, bis sich der Dampf verzogen hat. Das Gemüse sollte fast ganz vom Wein bedeckt sein, notfalls
giessen wir Wein nach.
Alle zehn Minuten wird das Tier nun mit Wein begossen, das ist gut für den Teint. Es sollte jeweil soviel
Wein nachgegossen werden, wie zwischenzeitlich verdampft ist. Je nach Größe und Gewicht dauert der
Garvorgang etwa 50 bis 70 Minuten. Wird der Wein zwischenzeitlich alle, begiessen wir mit dem Bratsud
und dicken diesen bei der Gelegenheit ganz automatisch etwas an.
Zwanzig Minuten vor dem geschätzten Ende der Bratzeit geben wir den Basmati-Reis in reichlich einen
Liter lauwarmes Wasser. Kaltes Wasser
mag Basmati gar nicht und reagiert mit vermehrter Kleberbildung.
Etwas Salz hinzu und aufkochen lassen, etwa fünf Minuten sprudelnd kochen lassen und dann geht es in
die Ruhe- und Quellphase bei milder
Hitze. Jetzt kommen auch die Kokosflocken hinzu und werden vorsichtig untergerührt.
Während der Reis munter vor sich hinquillt, heben wir das Tier aus der Pfanne und zerlegen es so, daß alle
geladenen Mitesser ein gerechtes Stück abbekommen. Mit einem guten, scharfen Messer sollten dabei
keine Hindernisse in Form von Knöchelchen oder Sehnen unüberwindbar sein. Falls doch, ist es entweder
nicht das richtige Messer, oder die Schnittstelle ist falsch. Das zerlegte Fleisch wird dann auf
vorgewärmten Tellern drapiert. Die Röstgemüse und der Bratsud werden per Sieb getrennt, das Gemüse
wird (Bei vier Personen: je 10 Knoblauchzehen pro Mitesser) ebenfalls auf die Teller
verteilt. Dem Bratsud wenden wir einen kritischen Blick zu. Sollte es weniger als ein Viertelliter sein,
müssen wir wohl oder übel etwas mehr Wein nachgiessen und noch einmal aufkochen. Dann seihen wir
das Ganze durch ein Sieb, notfalles hilft ein Löffel oder ein ordentliches Passiersieb bei der Trennung von
eventuell noch verbliebenen Gemüserückständen. Andicken der Sauce ist verboten, da Reis als
Sättigungsbeilage gereicht wird, ist das auch gar nicht erforderlich, Reis ist immer dankbar für noch mehr
Flüssigkeit.
Zum Knofelhuhn gibt es traditionell denselben Wein, der auch zum Kochen verwendet wurde, als
Tischmusik empfehle ich, dem eigenen Geschmack zu vertrauen.
: mehr freilaufendes bratfertiges Hähnchen sollte
: es sein. Sofern erhältlich, frische
: Knoblauchzehen der getrockneten Ware vorziehen,
: die Mitmenschen werden es danken. 1 Flasche
: Weissswein: Französischer oder eine gute deutsche
: Lage soll es sein. Generell sollte zum Kochen nur
: Wein genommen werden, den man guten Gewissens
: auch mit Genuss trinken würde. Beim Reis
: bevorzugt Basmati, das spart den Safran und kommt