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Zitronenmelisse (Melissa officinalis L.) [2/2]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Zitronenmelisse) Herkunft: Wahrscheinlich Westasien.

Etymologie:

Der lateinische Name melissa ist eine mittelalterliche Neubildung aus dem griechischen melisso-ph?llon "Bienenblatt", weil Melisse wegen ihres Nektarreichtums eine geschätzte Trachtpflanze ist (vgl. dazu auch die englische Bezeichnung bee balm "Bienenbalsam"). Dieser Name ist mit lateinisch mel "Honig" und auch mit Marmelade verwandt.

Das englische balm ist eine gekürzte Form von balsam und vom lateinischen balsamum "Balsambaum; Harz des Balsambaumes" abgeleitet. Letztlich liegt der Ursprung des Wortes im Hebräischen: bosem bezeichnet nicht nur den Baum (der seit dem frühen Mittelalter ausgestorben ist), sondern heisst auch allgemein "Wohlgeruch; Gewürz".

Das schwedische hjärtansfröjd enthält hjärtan "Herz" und fröjd "Freude", was sich wahrscheinlich weniger auf den angenehmen Geruch als auf die volksmedizinische Verwendung bei nervösen Herzleiden bezieht; gleichartig ist auch der deutsche Volksname Herztrost aufzufassen.

Der Name Monarde erinnert an Nicholas Monardus, einen spanischen Botaniker (1493-1588).

Zitronenmelisse ist weniger ein Gewürz als ein Heilkraut, das früher viel gegen Verdauungsstörungen und besonders bei nervöser Schlaflosigkeit verwendet wurde. Sie ist allerdings auch als Gewürz von Nutzen, da ihr frisches und reines Zitronenaroma sie zu einem perfekten Ersatz für Zitronengras oder (getrocknet) auch für Sassafras macht.

In Mitteleuropa aromatisiert man süsse Getränke manchmal mit frischen Melissenblättern, die sich ganz allgemein als leicht extravagant schmeckende Dekoration eignen. Sie werden besonders zu Fisch, Geflügel und Salaten empfohlen; weiters ist es möglich, allen Speisen, die mit Zitronensaft gesäuert sind, Melissenblätter zur Verstärkung des Zitronengeschmackes zuzusetzen. Wenn möglich, sollte man frische Blätter verwenden. Besonderen Liebhabern dieses Krautes sei ein pesto (siehe Basilikum) aus Zitronenmelisse empfohlen.

Zitronemelisse passt auch sehr gut zu verschiedenen Obstsorten, vor allem äpfeln; oft würzt man mit ihr apfelhältige Desserts. Kräuteressig, der ja zumeist aus Apfelessig hergestellt wird, kann ebenfalls von Melissenzugabe profitieren (siehe Dill). Monarde ist eine verwandte Pflanze mit sehr ähnlichem Geschmack, die man vor allem in den USA zur Herstellung von Aufgussgetränken (Kräutertee) sehr schätzt; diese Verwendung ist bereits von den Oswego-Indianern überliefert und besitzt auch gewisse historische Bedeutung (Boston tea party). Trotz ihres englischen Namens bergamot darf die Monarde keinesfalls mit der Bergamotte, einer Verwandten der Orange, verwechselt werden.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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