Keine Angabe

Lorbeer (Laurus nobilis L.) [1/2]



Für 1 Rezept Synonyme:

:Französisch : Laurier (noble) :Hebräisch : Aley Daphna :Isländisch : Larvi+arlauf :Niederländisch: Laurier :Türkish : Dafne yapregi

Verwendeter Pflanzenteil: Blätter. Industriell wird das Lorbeeröl aus den Früchten gepresst, die man auch mit gutem Erfolg als Gewürz verwenden kann.

Pflanzenfamilie: Lauraceä (Lorbeergewächse).

Geruch und Geschmack: Aromatisch und etwas bitter.

Inhaltsstoffe:

Das ätherische öl aus den Blättern (0.8 bis 3%) enthält zum grössten Teil 1,8-Cineol; ausserdem wurden Eugenol, Acetyleugenol, Methyleugenol, alpha- und beta-Pinen, Phellandren, Linalool, Geraniol und Terpineol gefunden.

Die getrockneten Früchte enthalten 0.6 bis 10% ätherisches öl, in Abhängigkeit von Herkunft und Lagerbedingungen. Wie die Blätter verdanken sie ihr Aroma hauptsächlich Terpenen (Cineol, Terpineol, alpha- und beta-Pinen und Citral), aber auch Zimtsäure und ihr Methylester werden angegeben. Durch Pressen erhält man eine weiche grüne Masse (Schmelzpunkt etwa 30 Grad), die nur einige Prozent ätherisches öl enthält und hauptsächlich aus Fetten besteht: Triglyceride der Laurinsäure (Dodecansäure), Myristicinsäure (Tetradecansäure) und ölsäure (Z-Octadec-9- ensäure).

Herkunft:

Wahrscheinlich Kleinasien; heute wächst der Lorbeerbaum im ganzen Mittelmeergebiet. Die Türkei ist einer der Hauptproduzenten.

Etymologie:

Die Herkunft des lateinischen Namens laurus für diesen Baum ist nicht bekannt, doch ist das Wort weder mit lateinisch laus "Lob" verwandt. Alle Namen des Lorbeers in romanischen Sprachen sind davon abgeleitet.

Der griechische Name des Lorbeers, daphnee, erinnert an die Nymphe Daphne, die sich auf der Flucht vor den Nachstellungen des Gottes Apollon in einen Lorbeerstrauch verwandelte; in seinem Liebeskummer entwickelte der Gott die Angewohnheit, Lorbeerzweige zur Erinnerung an die unerwidert Geliebte zu tragen (es ist bemerkenswert, dass dieser Ereignis in der Antike als Tragödie empfunden wurde - für Apollo, der das Objekt seiner Begierde verlor). Dieser Name lebt heute noch im hebräischen aley daphna "Blätter der Daphne".

Die englische Bezeichnung bay leaf (mittelenglisch baye, altfranzösisch baie) leitet sich von lateinisch baca "Beere" ab und bezog sich wohl ursprünglich auf die Früchte.

Lorbeerblätter wurden in der klassischen Periode Griechenlands für heilig gehalten und mit dem Gott Apollo assoziiert (siehe Mohn über das vorklassische Griechenland). Obwohl die Sieger der Olympischen Spiele, die seit 776 alle vier Jahre in Olympia zu Ehren des Zeus abgehalten wurden, ursprünglich mit einem Olivenzweig bekränzt wurden, ist die spätere Verwendung des Lorbeers zu diesem Zweck heute viel bekannter. Der übergang von Olive zu Lorbeer vollzog sich unter dem Einfluss der Pythischen Spiele, die seit 582 in Delphi (Südgriechenland) stattfanden. Innerhalb eines Jahrzehnts nach der Etablierung der Pythischen Spiele enstanden zwei weitere derartige Veranstaltungen, die jedoch im zweijährigen Abstand abgehalten wurden (siehe Sellerie).

Viel später bedienten sich auch die römischen Kaiser dieses apollinischen Symbols; darüber hinaus waren Lorbeerblätter in der altrömischen Kochkunst auch ein gefragtes Gewürz (siehe dazu auch Silphion).

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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