:> Letzten Frühling haben wir eine Rundreise durch Madeira
:> gemacht In einem kleinen Dorf hat uns eine alte Bäuerin
:> grüne Früchte angeboten und sie "Annonas" genannt. Wir
:> konnten selbst entscheiden, wieviel wir ihr für eine Frucht
:> bezahlen wollten, und haben ihr dafür einen Escudo gegeben.
:> Daraufhin überreichte sie uns mit einem zahnlosen Lächeln
:> eine ganze Tüte mit Annonas.
:> Die Früchte haben es uns sehr angetan, denn das Fleisch
:> schmeckte erfrischend saftig und süss. Zurück in der Schweiz,
:> haben wir überall nach Annonas gesucht, und jetzt kurz vor
:> Weihnachten habe ich sie wiederentdeckt, und zwar unter der
:> Bezeichnung Cherimoya; sie wurde aus Peru importiert. Ich
:> möchte nun wissen, ob es noch andere Verwendung für
:> Cherimoyas gibt, als sie einfach roh zu essen, wie wir es in
:> den Ferien getan haben. Leider habe ich nirgends ein Rezept
:> gefunden, nicht einmal in meinem südamerikanischen Kochbuch.
Ich kannte bis jetzt nur den Namen der Frucht, aber Ihr Brief hat mich neugierig gemacht. Ich habe in
meinen diversen warenkundlichen Büchern nachgeforscht, und beim Einkaufen ist mir die Cherimoya sogar
"live" begegnet, so dass ich sie auch degustieren konnte. Und ich bin genauso begeistert davon wie Sie!
Es ist kein Zufall, dass Sie jetzt im Herbst auf die Frucht gestossen sind, denn von Oktober bis März wird
die Cherimoya vor allem aus Südspanien und Israel importiert. Die grünliche, ledrigweiche Frucht mit dem
Schupperunuster auf der Schale stammt aus der Familie der Annonengewächse, die etwa 120 Arten
umfasst. Die Cherimoya schmeckt rahmig-süsslich und erinnert ein wenig an Erdbeeren. Sie
ist essreif, wenn sie weich wird und sich die Schale schwärzlich verfärbt.
Man darf sie nie im Kühlschrank lagern, sonst verdirbt sie rasch; am besten bekommt ihr
Zimmertemperatur. Zum Rohessen wird die Cherymoya halbiert, die ungeniessbaren schwarzen Kerne
entfernt und das Fruchtfleisch ausgelöffelt. Man kann sie auch schälen, in Stücke oder Scheiben
schneiden und die Kerne auslösen. Auf diese Weise ist sie eine feine Zutat für Fruchtsalate. Pikant
gewürzt kann man die in Schnitze geschnittene Frucht auch zu geräuchertem Fisch (z. B.
Forellenfilets, Lachs) oder zu Bündnerfleisch servieren. Ausserdem eignet sich die Cherimoaya auch für
Pürees: Das Fruchtfleisch
mitsamt den Kernen miteinem Löffel aus der Schale lösen und mit Hilfe eines Gummispachtels durch ein
feinmaschiges Sieb streichen.
Das Püree ist Basis für eine Creme oder Glace. Soviel habe ich in all den klugen Büchern.
herausgefunden. Ein Rezept habe ich allerdings nirgendwo gefunden, da ist es mir nicht besser ergangen
als Ihnen. Also machte ich aus der Not eine Tugend und kreierte ein Dessert mit Cherimoya:
Cherimoya-Buttermilch-Creme
Eine Cherimoya schälen, vierteln, die Kerne auslösen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Sofort mit
1 tb Zitronensaft mischen.
Restliche Früchte halbieren, das Fruchtfleisch auslösen, durch ein Sieb streichen und sofort mit dem
restlichen Zitronensaft, Zucker und Vanillezucker mischen. Die Buttermilch und die Fruchtwürfelchen
beifügen.
Die Mohnsamen in einer trockenen Pfanne ohne Fettzugabe nicht zu heiss etwa 3 Minuten leicht rösten.
Etwas abkühlen lassen.
Den Rahm steif schlagen. Mit den Mohnsamen zum Fruchtpüree rühren.
Bis zum Servieren kühl stellen. Nach Belieben mit einigen Mangoschnitzchen garnieren.