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Chilenische Weine (Info)



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  • Die spanischen Eroberer haben den Weinbau nach Südamerika gebracht schon um 1550 wurden in Chile die ersten Rebstöcke gepflanzt und Wein erzeugt. Im Jahre 1578 kaperte der berühmte Freibeuter Francis Drake ein Schiff, das 1.770 Weinschläuche von Chile nach Peru bringen sollte, ein Hinweis, dass es schon zu dieser Zeit Wein exportiert wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts brachten eingewanderte französische Winzer ihre Sorten wie z.B. Cabernet Sauvignon aus Bordeaux mit. Damit nahm der moderne, chilenische Weinbau seinen Anfang. Aber erst vor rund 20 Jahren kam es zum grossen Aufschwung - und zwar als internationale Weinkellereien in Chile investierten und die Produktion dort planmässig auf internationales Niveau brachten. Vor allem Migül Torres. Spaniens zweitgrösster Weinproduzent war der erste europäische Investor, der das Potential Chiles erkannt hatte. Mit neuster Technik werden heute Qualitätsweine aller Preisklassen produziert.

    Zahlen und Fakten: Chile hat heute rund 150.000 Ha Rebfläche (etwa 1,5 mal soviel wie Deutschland) und produziert dort 6 Mio Hektoliter Wein (2/3 einer deutschen Ernte).

    Wettbewerbsvorteile: Chile hat kaum echte Weinbautradition- es ist Weinland im Aufbau. Das ist angesichts der schnellen Entwicklung im Weinsektor ein grosser Vorteil: es werden praktisch ständig noch neue Weinberge angelegt - jeweils mit der aktuellsten Technik und bestockt mit den am besten zu verkaufenden Sorten. Ausländische Unternehmen wie Torres oder die französische Domaine des Barons Rothschild investieren viel Geld in das Land. Rothschild produziert dort mitlerweile auf 500 Ha seinen Markenwein "Los Vascos". In einem einzigen Tal, das fast ausschliesslich mit Cabernet Sauvignon bestockt ist. Entscheidend für den Erfolg des Weinbaus sind die niedrigen Löhne (durchschnittl. $ 180 im Monat). Das erlaubt es, konkurrenzlos billig Wein zu erzeugen und dabei noch viel Geld zu verdienen. Ausserdem werden grosse Teile der Weinberge gezielt bewässert. Der niedrige Durchschnittsertrag des Landes allgemein täuscht darüber hinweg, dass in modernen Anlagen durchaus grosse Ernten eingefahren werden. Schliesslich sind weder die Reblaus noch der falsche Mehltau nach Chile gekommen. Sodass weniger Chemikalien eingesetzt werden müssen und auf die Veredlung der Rebsetzlinge verzichtet werden kann.

    Rebsorten: Ursprünglich hat Chile viele spanische Landsorten aus denen im grossen Stil der Branntwein Pisco erzeugt wird. Noch heute macht die rote Pais oder Negra Peruana (rot) mit 28% den grössten Teil der Produktion aus. Dahinter folgt aber schon Cabernet Sauvignon mit 23%. Chardonnay hat 8%, Merlot 5% an der Rebfläche. Eine Besonderheit gibt es beim weissen Sauvignon. Weine mit dieser Bezeichnung stehen international für den Sauvignon blanc. Nicht so in Chile! Dort sind nämlich 11% der Rebfläche mit dem Sauvignon Vert (das ist ein anderer Name für den Tocai Friulano) bestockt.

    Die Weine: Internationale Marken wie "Las Vascos" bestimmen das Bild Chiles im Ausland. Es handelt sich Weine, die mit Kraft, Aromareichtum und Schmelz den internationalen Geschmack treffen. Die vorherrschenden grossen Güter bieten alle solche Weine an. Etwa das 1.000- Hektar-Weingut der Familie Err zuriz in Panquehü (eines der grössten der Welt), Caliterra, das zur Hälfte dem californischen Weinriesen Mondavi gehört, Concho y Toro (mit Don Melchor), Cousino Macul (mit Antigua Reserva), Santa Carolina, Santa Rita (Medalla Real), Torres (Maso de Velasco, Santa Digna), Undurraga und Valdivieso. Das gleichmässige Klima und die Bewässerung bewirken, dass es keine grossen Jahrgangsunterschiede gibt. Es gibt keine offizielle Klassifizierung der Qualitäten. Inoffiziell werden die Weine eingeteilt in Vino Familar (Konsumwein), Vino Reservado (Tafelwein aus Rebsorten wie Pais mit 11 bis 11,5% vol), Gran Vino (Qualitätswein aus Rebsorten wie Malbec) und Especialidades de las Vinas de Marca (spezielle Markenweine aus Rebsorten wie Cabernet Sauvignon mit 11,5 bis 12,5% vol).

    Regionen: Der Weinbau konzentriert sich auf Zentralchile von den Küstenbergen im Westen bis hin zu den Kordilleren im Osten. Die Weinberge werden zur besseren Bewässerung in der Regel in Talmulden angelegt. Als bestes Anbaugebiet gilt Maipo, 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago. Sehr gute Rotweine kommen aus dem südlich anschliessenden Rapel-Tal. In Maule im Süden wird vorwiegend die Pais angebaut. Die besten Weissweine aus Chardonnay und Sauvignon stellt der Bereich Casablanca nahe der pazifischen Küste.

    Export: Das Land führt rund nur rund 2,5% seiner Produktion aus. 15 Mio Flaschen gehen derzeit im Jahr nach Deutschland.

    http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/03/21/index.html :Letzte Änder. : 21.03.2002

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    Chile, Drinks, Info, Information, Wein

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