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Wein: Chateauneuf du Pape (Info)



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  • _Der starke Wein der Päpste_ Der Name dieses Anbaugebiets an der südlichen Rhone weist auf eine lange Geschichte hin, doch die Qualität des Weins wird erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert dem Anspruch gerecht. Als um 1300 der päpstliche Hof von Rom nach Avignon verlegt wurde, entstand bei dem Dörfchen Calcernier ein Sommersitz des Papstes. Das neue Schloss, war das Chateauneuf-du-Pape. Und dort wurde auch ein päpstlicher Weinberg eingerichtet. Doch geht man davon aus, dass der Wein, der dort erzeugt wurde, in nichts besser war als andere. Erst mit der Reblaus, die hier sehr früh um sich griff, änderte sich das. Der Neuaufbau der Weinberge nach 1870 bot die Gelegenheit, den Qualitäts-Anbau voranzubringen.

    Chateauneuf-du-Pape wurde 1923 die erste anerkannte Appellation (AOC) Frankreichs. Die Regeln gelten noch heute als besonders streng: es dürfen nur 35 Hektoliter je Hektar Wein erzeugt werden, der muss mindestens 12,5% natürlichen Alkohol haben (der höchste Wert in ganz Frankreich), darf nicht mit Zucker versetzt werden und mindestens 5% der Trauben müssen ausgesondert werden - eine Regelung, die sicherstellen soll, dass tatsächlich eine Selektion stattfindet.

    Chateauneuf-du-Pape umfasst gut 3000 Ha Reben in insgesamt fünf Gemeinden. Das entspricht der Fläche des deutschen Anbaugebiets Rheingau. Die Böden sind eher leicht und mit vielen Steinen durchsetzt. Angebaut werden 13 Rebsorten. Das ist ungewöhnlich viel. Unter den roten spielt die Grenache die wichtigste Rolle. Dank der geringen Erträge bringt sie hier eine hohe Qualität (Chateau Rayas baut sie sogar reinsortig aus). Nur wenige Winzer (etwa Chateau de Beaucastel) pflanzen noch alle zugelassenen Sorten. Es gibt auch eine weisse Variante des Chateauneuf-du-Pape. Sie macht etwa 5% der Produktion aus. Allerdings schwanken Stil und Qualität ausserordentlich. Es gibt sowohl reinsortig ausgebaute Roussanneweine als auch fade und überschwere Cuvees.

    Auch die Rotweine sind vom Typ her unterschiedlich. Traditionelle Exemplare sind sehr dunkel, würzig und schwer (um die 14% Alkohol). Sie lagern sich gut. Um dem hohen Alkohol etwas entgegenzusetzen, lassen die Winzer sie mit den Stilen vergären. Dadurch werden sie sehr gerbstoff- (tannin-) reich. Teilweise wird die Maische hier sogar traditionell erhitzt. Daneben aber hat sich eine Variante etabliert, die dem Beaujolais ähnelt und wie dieser mit der sogenannten Maceration Carbonique erzeugt wird. Dabei werden ganze Trauben in der Schale vergoren. Diese Weine sind sehr fruchtig, fast marmeladenhaft, schneller zugänglich, aber längst nicht so lagerbar.

    Bis etwa zum zweiten Weltkrieg wurden die Weine aus der Region nach Burgund verkauft, um schwachen Pinot noirs auf die Beine zu helfen. Erst in jüngster Zeit erreichten sie ihren guten Ruf. Dazu hat neben der eigenen Art, der grossen Wucht, auch ein gutes Marketing beigetragen. So haben die Weine von Chateauneuf-du-Pape eine charakteristische und unverwechselbare Flasche mit dem eingeprägten päpstlichen Siegel. Zu den bekanntesten Weingütern zählen Château de Beaucastel, Château Fortia, Château de la Gardine, Château Mont Redon, Château Rayas, Clos des Papes, Domaine Chante Cigale, Domaine de Beaurenard, Domaine de La Janasse, Domaine de la Nerthe, Domaine de Villeneuve, Domaine du Vieux Télégraphe, Domaine Jean Trintignant (gehört dem Schauspieler), Domaine Saint Benoit und Société Louis Mousset. Ein Liebhaber des Weines war Präsident Charles de Gaulle (1890-1970).

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/wein/2005/03/17/index .html :Letzte Änder. : 17.03.2005

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