:> In meinem Garten steht ein grüner Olivenbaum.
:> Jedes Jahr trägt er viele schöne Früchte.
:> Nun meine Frage: Stimmt es, dass man die Oliven
:> nicht direkt vom Baum essen kann? Wenn ja, was
:> kann ich mit ihnen anfangen? Ich würde mich über
:> ein paar gute Tipps freuen.
Oliven direkt vom Baum sind in der Tat ungeniessbar - Sie haben sicher
selber schon festgestellt, dass sie nur bitter schmecken. Um die Steinfrüchte geniessbar zu machen,
müssen ihnen erst die Bitterstoffe entzogen werden.
Dies geschieht zum Beispiel, indem sie in eine alkalische Kochsalzlösung gelegt werden. Danach werden
sie in einer Lake, in Olivenöl oder Essig konserviert und dabei oft mit Gewürzen zusätzlich aromatisiert. In
der Provence wird den Oliven die Bitterkeit auch entzogen, indem sie 48 Stunden in einen Brei aus
Eichenholzasche und Wasser gelegt und danach mehr als eine Woche lang gewässert werden. Aus den
verschiedenen Arten des 'Geniessbarmachens' von frischen Oliven habe ich Ihnen eine relativ einfache aus
Südfrankreich herausgesucht, die sich auch für kleine Mengen eignet.
Grüne Oliven 'a la pichouline': Grün geerntete Oliven verlesen und
der Länge nach einschneiden. In einen grossen Steinguttopf geben und mit Wasser bedecken. Die Oliven
müssen neun Tage im Wasser liegen.
Täglich mehrmals umrühren und das Wasser erneuern. Nach neun Tagen ist die Bitterkeit entzogen. Das
Fruchtfleisch ist weicher geworden und löst sich leichter vom Stein. Nun kommen die Oliven in eine Lake. 1
Liter Wasser (Flüssigkeitsmenge je nach Menge der Oliven bestimmen) mit 70 g Salz, 1 Lorbeerblatt, 1
Zweig Fenchelkraut und 1 Zweig Korianderkraut eine Stunde kochen, abkühlen lassen und in ein grosses
Steingutgefäss geben. Oliven hineinlegen, Gefäss zudecken und an einem möglichst kühlen Ort
aufbewahren. Frühestens nach 14 Tagen sind die Oliven wirklich geniessbar.