:> Stammt das Rezept für Tomatenrisotto aus dem Piemont?
:> In einem Turiner Restaurant haben wir einen Tomatenrisotto
:> gekostet, der uns viel besser schmeckte als der klassische
:> gelbe Safranrisotto. Er schmeckte wunderbar kräftig und
:> aromatisch. Meine Fragen: Handelt es sich da um eine
:> Spezialität des Piemonts, und können Sie mir das
:> Originalrezept mitteilen?'
Tomatenrisotto isst man in ganz Italien, weil hier Pasta, Reis und Tomaten zum kulinarischen Alltag
gehören. Eine piemontesische Variante ist mir leider nicht bekannt; doch Sie werden sicher auch zufrieden
sein mit der römischen Version, die ich zum ersten Mal im Haus des Schriftstellers Luigi Malerba
gegessen habe.
Tomatenrisotto Die Zubereitung ist gleich wie beim Safranrisotto:
fein gehackte Zwiebel im Olivenöl dünsten, den Reis beigeben, bei guter Hitze rösten und mit einem Glas
Weiss- oder Rotwein ablöschen. Dann
den Risotto unter ständigem Rühren kochen, indem man nach und nach kleine Mengen heisse
Fleischbrühe zugibt.
Nach einer Viertelstunde die durchpassierte Tomatensauce beifügen, die man aus frischen Tomaten oder
Pelati zubereitet und mit Knoblauch und Origano würzt (eventuell mit etwas Fleischbrühe verdünnen).
Ist der Reis al dente, den Kochtopf vom Feuer ziehen und geriebenen Parmesan darunter rühren. In Rom
würzt man wie in ganz Süditalien zusätzlich mit scharfem rotem Chilipulver.
PS. Ein Freund von mir, der vorzüglich kocht, gibt die geschälten Tomaten - frisch oder aus der Dose -
schon am Anfang bei: Er löscht
mit ihnen die in Öl oder Butter gedünsteten Zwiebeln ab und gibt dann den Reis und später die Bouillon bei.
Auch dieser Risotto ist grosse Klasse: Sein Tomatengeschmack ist kräftiger und reiner, dafür etwas
weniger reichhaltig als beim römischen Rezept.