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Würzstoffe, Konservierungsmittel u. Extrakte 1/3



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Zutaten

  • - Würzstoffe,Konservierungs-
  • - stoffe und Extrakte
  • Der Zweck von Würzstoffen ist es, einen Geschmack - besonders den Eigengeschmack - zu erhöhen und zu betonen, oder geschmacksneutralen Lebensmitteln ein ausgeprägtes Aroma zu verleihen. Im Westen ist Salz der Hauptwürzstoff, und im Osten Soja, entweder als Sojasosse oder als Paste. Pfeffer, der weithin auch als Würzstoff betrachtet wird, ist seiner Natur nach eher ein Gewürz.

    Salz Salz ist das Mineral Natriumchlorid; wird es durch Eindampfen aus Meerwasser gewonnen, so ist es Meer- oder Siedesalz; wird es im Bergbau durch das Abbauen urzeitlicher Meeresablagerungen gewonnen, so ist es Steinsalz. Salz enthält zwar keine Kalorien, Proteine oder Kohlehydrate, aber im Rohzustand enthält es Spuren anderer Minerale wie Kalzium, Magnesium, Schwefel und Phosphor; Magnesium im Salz verleiht ihm einen bitteren Nachgeschmack. Kaliumsalze - Kaliumnitrat oder Salpeter und Prunellasalz - sind Konservierungssalz (die rosa Farbe gepökelten Rindfleischs wird in manchen Ländern durch Salpeter bewirkt, der in kleinen Mengen als Konservierungsstoff verwendet wird). Sowohl Salz als auch Zucker haben die Eigenschaft, Nahrungsmittel zu konservieren - die Behandlung von Fisch und Fleisch durch Einlegen in Salzlösung oder durch Einreiben mit grobem Salz oder Salzklumpen ist eine uralte Technik. Salz konserviert durch Osmose, indem es das Wasser von den Zellwänden des Fleischs an sich zieht - man weiss ja, dass Salz (wie Zucker) Wasser anzieht und bindet. Dies verhindert, dass die in Flüssigkeit gedeihenden schädlichen Bakterien aktiv werden können. Die Spurenelemente in nicht raffiniertem Natriumchlorid können mit Salz gekochte Lebensmittel beeinträchtigen. Steinsalz z.B. enthält Kalzium, das die Haut von Bohnen und Hülsenfrüchten zäher macht - aus diesem Grund wird empfohlen, Mais nicht in Salzwasser zu kochen. Kalzium erhöht auch die Eigenschaft des Salzes, Wasser zu binden, so dass Stoffe nötig werden, die das Verklumpen verhindern; die hygroskopischen Eigenschaften von Salz bewirken, dass es bei Feuchtigkeit verklumpt oder schwer und nass wird. Dies hat einen Texter zu einem der berühmtesten englischen Werbeslogans inspiriert ~ Morton's Salt Co. setzte ihrem Tafelsalz ein Magnesiumkarbonatmittel zu und kann nun behaupten: »When it rains, it pours« (wenn es regnet, rinnt es). Die Hersteller- firma hat diese Technik jetzt verbessert, indem sie Salz mit YPS (Natriumcyaniteisenverbindung) behandelt, einem unschädlichen chemischen Stoff, der bewirkt, dass sich um jedes Salzkorn kleine Tentakel bilden, die Klumpenbildung verhindern.

    Salz in der Küche Ein Quantum oder eine »Prise« Salz ist wesentlicher Bestandteil unzähliger Rezepte, salziger und süsser. Salz hebt den Geschmack von Lebensmitteln und mildert auch die Säure; süssen Gerichten beigegeben, erhöht es die Süsskraft von Zucker. Salz und Zucker wirken zusammen als ausgleichende Stoffe: Zucker reduziert Salzigkeit, während zu süsse Speisen abgemildert werden, wenn man ihnen eine Spur Salz zusetzt. Salz wird bei fast allen Brotrezepten gebraucht, denn es stärkt die Wirkung des Glutens - die Aufbaufaser des Weizens - und verhilft dem Brot zu einer röschen Kruste. Doch zu viel Salz beeinträchtigt die Wirkung der Hefe, deshalb müssen die Bäcker vorsichtig und rezeptgemäss abmessen. Am besten verwendet man in der Küche das feine, streufähige Tafelsalz oder die grösseren reinen Meersalzkristalle, die zwischen den Fingern oder in einer Mühle zerrieben werden.

    Lebensmittelextrakte Fleisch- und Gemüseextrakte werden - da sie Konzentrate sind -ebenfalls zum Würzen hergestellt, hinzu kommt, dass sie ausgezeichnet haltbar sind. Obwohl kommerzielle Extrakte eine relativ neue Erfindung sind - der deutsche Chemiker Justus von Liebig entwickelte im Jahre 1847 eine konzentrierte Rindfleischpaste in Fray Bentos, Uruguay -, muss die Nützlichkeit von Lebensmittelkonzentraten schon den ersten Köchen klargewesen sein, die Fleischsaft verkochten, ebenso den Chinesen, die schon vor vielen tausend Jahren eine Paste aus fermentierten Sojabohnen herstellten, einen Vorläufer des Hefeextrakts. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts experimentierten deutsche Chemiker mit Hefekulturen und fanden heraus, dass eine Autolyse von Bierhefe mit Salz ein vegetarisches Äquivalent zu Rindfleischextrakt ergab. Lebensmittelextrakte sind lange haltbar, obwohl Brühwürfel Nässe anziehen können, wenn sie an einem feuchten Ort gelagert werden. Sojapasten sind über sechs Monate halthar, doch einmal geöffnet, trocknen sie leicht aus; mit ein wenig Öl kann man sie wieder weich machen.

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    Aufbau, Info, Salz

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