(Anmerkung Renate Schnapka). Dieses Buch stammt aus der Zeit der Jahrhundertwende. Wegen der
"Originalität" habe ich die Texte nicht verändert.
Rindfleisch: In den wärmeren Sommermonaten ist es von besonderer
Bedeutung für den Haushalt, Mittel zu finden, um das Fleisch länger frisch zu erhalten. Zunächst nimmt
man natürlich seine Zuflucht zu dem Keller, un dman freut sich, wenn derselbe recht kühl ist, sicherere
Bürgschaft bietet aber jedenfalls ein Eiskeller oder Eisschrank. Soll das Fleisch zum Kochen verwandt
werden, so thut eine leichte, süsse Lake auch gute Dienste. Will ein Braten sich nicht gut halten, so brät
man ihn kurz, lässt ihn abkühlen, und schmilzt ihn ganz in Fett ein. Auch ist es zweckmässig Fleisch
einige Tage in Milch zu legen, in Essig ist dagegen während der heissen Zeit nicht zu rathen. In der
kälteren Jahreszeit ist es sher zu empfehlen, das Fleisch nach der Nordseite aus einem Fenster des
oberen Stocks an die Maür aufzuhängen, es kann in der Weise bei Frostwetter 14 Tage frisch gehalten
werden und gewinnt sehr an Zartheit.
Fische: sind entschieden frisch geschlachtet am wohlschmeckendsten,
dennoch ist es thunlich, sie einen Tag aufzubewahren, indem man sie ausnimmt, in ein Tuch wickelt, und
auf Steine in den Keller legt.
Seefische können gesalzen in hartem Wasser lange liegen. Vor dem Gebrauch müssen sie kurze Zeit im
Wasser liegen. Man kann sie auch mit Salz bestreuen und einen Tag aufbewahren, so wohlschmeckend
sind sie dann aber nicht mehr, als frisch gebraucht.
Schinken: steckt man im Sommer am besten in Beutel von dünnem Zeuge
und legt si ein Windöfen, da bleiben sie frisch und sind vor Fliegen gesichert, oder man hängt sie in den
Schornstein, oder überhaupt in Zugluft an einen kühlen Ort.