Information

Verbraucherfallen - Tricks im Supermarkt (Info)



Für 1 Text

Zutaten

  • 1 Info
  • von Najette Dworeck
  • MMMMM------------------------QUELLE-------------------------------
  • - Servicezeit: Essen &
  • - Trinken - Kostprobe,
  • - WDR 25.01.2008
  • - Erfasst von Christina Phil
  • Einkaufen von Lebensmitteln - die einen lieben es, für andere ist es eine reine Pflichtübung. Man kauft, was man braucht und mag - oder etwa nicht? Die ahnungslosen Kunden zum Spontankauf animieren - das ist die Absicht der Laden- und Verpackungsdesigner. Jahrzehntelang haben sie die Schritte und die Blicke der Kunden erforscht. Herausgekommen ist dabei eine ausgeklügelte Führung durch die Regalreihen und eine optimale Anordnung der Produkte. Und all das regt den Kunden unbemerkt zum Kaufen an: Rund 60 Prozent der Einkäufe sind Untersuchungen zufolge Spontankäufe! Kaum jemand ahnt, dass im Supermarkt nichts dem Zufall überlassen wird. Dudelmusik verlangsamt das Tempo, Duftterminals und spezielles Lichtdesign machen langweilige Waren sehr verlockend. Selbst die Anordnung der Abteilungen unterliegt einem psychologischen Konzept. Eine besonders verwirrende Falle sind versteckte Preiserhöhungen! Nur wer die Tricks durchschaut, kann wirklich selbstbestimmt einkaufen. Denn sogar der Einkaufswagen ist nicht so unschuldig, wie es scheint! _Der "Brems-Trick"_

    Für die Supermarktbetreiber muss der Kunde, der oft hektisch von der Strasse in den Laden läuft, erst einmal gebremst werden. Er hat noch seinen "Strassenschritt" drauf, und das ist natürlich zu schnell. Als Stopper dient die in sonniges Licht getauchte Obst- und Gemüseabteilung. Sie ist der erste Kundenmagnet, der den Speichelfluss anregt. Denn wer Appetit hat, kauft mehr! Durch geschickt angebrachte Spiegel hat der Kunde das Gefühl, sich aus einem Paradies an Obst und Gemüse das Beste aussuchen zu können.

    _Die "Wohlfühl-Tricks"_

    Der Mensch lässt sich durch Gefühle lenken. Diese Tatsache machen sich Supermarktbetreiber zunutze und versuchen mit Musik und Düften die Sinne anzusprechen. Hintergrundmusik wird gezielt eingesetzt, sodass der Kunde sich wohlfühlt, länger bleibt und mehr kauft. Für den Klangteppich eignen sich am besten Lieder mit 72-Bass-Schlägen pro Minute, denn sie entsprechen der Pulsfrequenz eines ausgeglichenen Menschen.

    In bedufteten Verkaufsräumen verweilen nach einer Studie die Kunden länger als üblich, und die Kaufbereitschaft steigt sogar um 15 Prozent. Daher werden Aromasäulen, Duftterminals oder einfach Klimaanlagen eingesetzt, die bestimmte Düfte verbreiten, zum Beispiel blumigen Frühlingsduft bei Waschmitteln oder Duft von frisch gebackenem Brot in der Backabteilung.

    Tipp: Gehen Sie niemals hungrig einkaufen. Der Appetit macht sie verführbar und führt dazu, dass viele Dinge in Ihrem Einkaufswagen landen, die Sie eigentlich gar nicht brauchen.

    _Der "Beleuchtungs-Trick"_

    Licht spielt in Supermärkten eine sehr grosse Rolle - denn richtig angestrahlt, sieht alles gleich viel appetitlicher aus. Ob in der Obst- und Gemüseabteilung oder an der Kühltheke - bestimmte Lichtinstallationen vermitteln ein Gefühl der Frische. Bei den Kosten für die Ladeneinrichtung macht allein die Beleuchtung oft bis zu 40 Prozent aus. Hier sollte der Verbraucher wachsam sein und prüfen, ob das Lebensmittel tatsächlich frisch ist. Dabei hilft ein Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. In der Vergangenheit wurde von Verbraucherschützern häufig kritisiert, dass Frischfleisch rot angestrahlt wird und somit eine Verbrauchertäuschung stattfindet. Diese Methode wurde mittlerweile abgeschafft.

    _Der "Versteck-Trick"_

    Grundnahrungsmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs werden in der Regel etwas versteckt und weit voneinander entfernt platziert. So will man den Kunden einmal durch den gesamten Markt schleusen, denn je mehr er zu sehen bekommt, desto mehr kauft er! _Der "Regal-Trick"_

    Studien haben gezeigt, dass Artikel, die direkt ins Auge fallen, wesentlich häufiger verkauft werden. In den Regalreihen sind die Produkte daher so angeordnet, dass der Kunde zuerst auf die teuren Waren zuläuft. Diese Markenprodukte sind in den Regalen auch grundsätzlich auf Augenhöhe platziert. Die günstigeren Produkte stehen unten und fallen kaum auf.

    Schaut der Kunde auf das Regal, geht sein Blick wie beim Lesen automatisch von links nach rechts. Also wird man das teurere Produkt rechts platzieren, denn hier werden unsere Augen am Schluss verweilen.

    Tipp: Preisbewusste Käufer greifen besser nicht einfach nach dem Produkt in Augenhöhe. Für die günstigeren Waren muss man sich eben etwas bücken! _Der "Einkaufswagen-Trick"_

    Einkaufswagen schonen den Rücken und sind sehr praktisch. Egal, ob man nur wenige Dinge braucht oder den gesamten Wocheneinkauf für die Familie tätigt - in der Regel hat man keine Wahl, denn es gibt die Drahtwagen meist nur in einer Grösse. Auch das hat einen Grund. In der grossen Leere des Wagens wirken wenige Teile sehr verloren, und man hat schnell das Gefühl: "Da fehlt doch noch was!" Der Kunde wird also animiert, den "leeren" Wagen zu füllen.

    Mit speziellen Minieinkaufswagen werden auch schon die Kleinen trainiert. Sie sollen sich aktiv und natürlich mit Spass am Einkauf beteiligen und gewünschte Produkte am besten gleich in den eigenen Wagen packen.

    Tipp: Wenn Sie nur ein paar Produkte kaufen wollen, nehmen sie erst gar keinen Einkaufswagen, sondern nur einen Korb. So vermeiden Sie es, mehr Dinge einzupacken, als Sie wirklich wollen. Am besten ist, man schreibt sich zudem einen genauen Einkaufzettel und hält sich dann beim Einkauf strikt daran! Nicht nur die Supermarktbetreiber haben ihre Tricks, auch manche Hersteller lassen die Kunden gern in die Falle tappen.

    _Der "Verpackungs-Trick" Nummer 1_

    Preisbewusste Verbraucher, vor allem auch Familien, kaufen auf der Suche nach günstigen Preisen oft Grosspackungen. Doch so lässt sich für Schnäppchenjäger nicht in jedem Fall Geld sparen, denn die grössere Packung ist im Vergleich manchmal sogar teurer als die normale. Wer nicht genau aufpasst und nachrechnet, zahlt in vielen Fällen bei den Grosspackungen drauf.

    Tipp: Auf den Preisschildern am Regal müssen die Preise zur besseren Vergleichbarkeit zum Beispiel pro 100 Gramm oder 100 Milliliter angegeben sein.

    _Der "Verpackungs-Trick" Nummer 2_

    Viele Verpackungen sind Mogelpackungen - sie sehen gross aus, darin steckt aber weniger, als man denkt! Das heisst: Anstelle der Lebensmittel befindet sich nur Luft in den Tüten, Pappschachteln & Co. Das zeigten beispielsweise Messungen des Eichamtes Nord. Von 37 Verdachtsproben entsprachen mehr als die Hälfte nicht den gesetzlichen Vorgaben. Danach dürfen Fertigpackungen nicht mehr als 30 Prozent Luftvolumen enthalten.

    Tipp: Bei Verdacht die Packung schütteln - bewegt sich der Inhalt stark hin und her, ist nicht viel drin! Tüten kann man zum Beispiel an einer Stelle umknicken - dann sieht man, wie viel Ware tatsächlich darin steckt.

    _Der "Verpackungs-Trick" Nummer 3_

    Viele beliebte Produkte werden seit Jahren zum gleichen Preis verkauft. Doch Hersteller und Handel nehmen hin und wieder versteckte Preiserhöhungen vor: Die Verpackungsgrösse wird verkleinert, das Produkt aber weiterhin zum gleichen Preis verkauft.

    Tipp: Achten Sie immer auf die Grundpreise auf dem Preisschild und versuchen Sie sich einzuprägen, was welches Lebensmittel in der Regel kostet und wie gross die entsprechende Menge ist. So behält man am besten die Übersicht! _Der "Quengel-Trick"_

    Zuletzt wartet an der Kasse der Klassiker unter den Marketingtricks: Das Süssigkeitenregal mit Quengelware. Nicht nur Kinder werden hier in Versuchung geführt und quengeln, bis die Mutter ihnen etwas zum Naschen kauft. Auch so mancher Erwachsene greift hier gern spontan zu.

    _Links_ * http://www.wdr.de/tv/service/essentrinken/inhalt/20060310/b_4.phtml "Future Store": Einkauf im Supermarkt der Zukunft (Servicezeit: Essen & Trinken vom 10. März 2006)

    * http://www.wdr.de/radio/wdr2/servicezeit/456704.phtml Was Verbraucher irrtümlich glauben (WDR 2 Servicezeit vom 23. Januar 2008) * http://www.vzhh.de/ Auf dieser Seite findet man eine Liste mit Produkten zum Thema "Teure Grosspackungen" - Marktcheck 2006 der Verbraucherzentrale Hamburg (in der Suchfunktion "Grosspackungen" angeben).

    * http://www.future-store.org/servlet/PB/menu/1007054/index.html Gemeinsam mit SAP, Intel, IBM, T-Systems und über 60 weiteren Kooperationspartnern aus der IT- und Konsumgüterindustrie sowie der Dienstleistungsbranche entwickelt die METRO Group praxistaugliche Konzepte für den Handel von morgen. Die "Future Store Initiative" ist die gemeinsame Plattform dafür.

    * http://www.swr.de/infomarkt/-/id=100834/nid=100834/did=2609088/1jntq iv/index.html Artikel zum Einkauf im Supermarkt: "Preisschock bei Lebensmitteln"

    * http://www.verbraucher.org/ Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. ist der 1985 gegründete Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher. Schwerpunkt der vielfältigen Arbeit ist der ökologische, gesundheitliche und soziale Verbraucherschutz.

    * http://www.verbraucher.org/verbraucher.php/cat/40/aid/1154/title/Ihr e+Rechte+beim+Lebensmitteleinkauf Auf der Seite der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. findet sich ein Artikel zum Thema "Rechte beim Lebensmitteleinkauf".

    * http://www.vzbv.de/shop/start/index.php?PHPSESSID=d1746c0b29&page=ru brik&kategorie=4&subkategorie=0&buch_id=289&PHPSESSID=d1746c0b29 Der Ratgeber "Einkaufsfalle Supermarkt - Selbstverteidigung für Verbraucher" der Verbraucherzentralen zeigt, wie die 100 wichtigsten Tricks funktionieren. Der Ratgeber hilft dabei, Geld zu sparen, qualitativ bessere Lebensmittel einzukaufen und sich nicht von Werbestrategen beeinflussen zu lassen.

    _Buchtipps_ * Silke Schwartau, Armin Valet Vorsicht Supermarkt Rowohlt, 2007 ISBN 9783499623158 Preis: 10 Euro

    * Thilo Bode Abgespeist Fischer, 2007 ISBN 9783100043078 Preis: 14,90 Euro

    * Hans-Ulrich Grimm Die Ernährungslüge Wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt Drömer/Knaur, 2005 ISBN 9783426778074 Preis: 8,95 Euro

    http://www.wdr.de/tv/service/essentrinken/inhalt/20080125/b_1.phtml

    :Letzte Äend. am: 10.02.2008

    Stichworte

    Info, Information, Supermarkt

    Titel - Rubrik - Stichworte