(Anmerkung Renate Schnapka). Dieses Buch stammt aus der Zeit der Jahrhundertwende. Wegen der
"Originalität" habe ich die Texte nicht verändert.
Beinahe reife Stachelbeeren werden mit einer Nadel durchstochen, Blume und Stengel abgepflückt,
Johannisbeeren ebenfalls von Stengel und Bluethe befreit, Erdbeeren pflückt man ab, so auch Himbeeren,
und Kirschen steint man aus. Dann nimmt man gleichviel von jeder Frucht, wie unter "Zutaten" angegeben.
In den geklärten Zucker giebt man jene nach der Reihe und kocht sie auf; z.B. erst Stachelbeeren; sind sie
weich, so nimmt man sie mit der Schaumkelle heraus und lässt Johannisbeeren folgen usw.; während
dessen schäumt man gut und lässt zuletzt den Saft noch etwas kochen, bis er seimig ist, dann giesst
man ihn über di eFrüchte, die in eine kruke (Steingutgefässt) gelegt sind.
Man kann auch Beeren von Weintrauben dazu verwenden. Eben genannte Früchte lassen sich sehr gut
ungekocht in Franzbranntwein mit Zucker einmachen. Man rechnet auf 1/4 l Franzbranntwein 500g Zucker,
dieser wird in demselben aufgelöst, gut gerührt, und dann legt man die Früchte, wie sie nacheinander
reifen, hinein, jedoch sind Stachelbeeren der Schale wegen nicht zu empfehlen. Äpfel und Birnen müssen
sehr mürbe sein, sie werden geschält und in Viertel geschnitten. zuletzt gebe man, damit die Früchte völlig
bedeckt sind, den noch fehlenden Franzbranntwein darüber und im gleichen Verhältnis Zucker. In Gläsern
aufbewahrt, werden sie mit Ochsenblase oder Papier zugebunden und für die Tafel verwendet.