Zwiebeln werden bereits seit 5000 Jahren angepflanzt. Im alten Ägypten wurden sie so sehr geschätzt,
dass man sie den Göttern als Opfer darbrachte und Toten mit auf den Weg ins Jenseits gab.
Zwiebelreste fanden sich zum Beispiel im Grab des ägyptischen Königs Tut-ench-Amun. Auch die Sklaven
beim Pyramidenbau wurden mit
Zwiebeln entlohnt. Durch das antibiotisch wirkende Gemüse sollten sie gesund bleiben, um noch mehr und
besser arbeiten zu können. Bei uns wurden die würzigen Liliengewächse erst im Mittelalter bekannt.
Sorten: Alle Zwiebelsorten bestehen unter der Schale aus vielen
Schichten heller und saftiger Blätter, die von einem hauchdünnen Häutchen umhüllt sind. Die
verschiedenen Sorten unterscheiden sich in Form und Grösse. Auch der Geschmack variiert je nach
Wachstumsklima und Sorte von mild bis sehr scharf. -
Haushaltszwiebeln sind die gängigsten und werden auch Küchen- oder
Gewürzzwiebel genannt. Im Handel sind sie in unterschiedlichen Grössen mit matt gelber Schale
erhältlich. Mit ihrem knackigen, festen Fleisch und dem typischen scharfen Geschmack werden sie vor
allem als Würzzwiebeln eingesetzt. - Gemüsezwiebeln sind grösser
als die übrigen Sorten. Ihr Fleisch ist ausgesprochen weich, saftig und mild im Geschmack. Sie eignen
sich aufgrund ihrer Grösse gut zum Füllen. - Weisse Zwiebeln haben wie der Name schon verrät eine
weisse Schale und sehr helles Fleisch. Sie sind eine Variante der Haushaltszwiebel, haben aber ein
zarteres Aroma und eignen sich besonders gut für Salate. - Rote Zwiebeln stammen meistens aus
Italien. Ihre Schale ist recht dünn und leuchten rot bis violett.
Sie schmecken mild-würzig bis süsslich. Ihre rote Färbung setzt
sich auch im Fleisch fort. - Schalotten bestehen wie Knoblauch unter
ihrer Schale aus mehreren Zehen. Sie können länglich oder rund sein, sind aber oft kleiner als
Haushaltszwiebeln. Ihr Geschmack ist feiner und aromatischer. - Perl- oder Silberzwiebeln sind die
kleinsten und feinsten Speisezwiebeln. Sie werden meistens in Essig und Salz eingelegt. -
Frühlingszwiebeln heissen auch Lauchzwiebeln,
weil sie aussehen wie ganz junger Lauch. Diese Zwiebeln sind besonders fein und werden mitsamt dem
Grün als Gewürz oder Gemüse verwendet.
Gesundheit: Zwiebeln gehören zu den pflanzlichen Antibiotika. Das
liegt an ihrem hohen Gehalt an schwefelhaltigen ätherischen Ölen, insbesondere dem Senföl Allicin. Sie
schützen unsere Verdauung, wirken entzündungshemmende, töten Keime ab und gelten als Schutz vor
Magenkrebs. Man setzt Zwiebeln aber auch als schleimlösendes Mittel bei der Behandlung von
Erkältungen, gegen Durchfall und Rheuma ein. Der einzige Nachteil der ätherischen Öle: Sie sind
verantwortlich für den stechenden Geruch und die Reizung der Augen bei der Zubereitung des Gemüses.
Ansonsten enthalten Zwiebeln roh und gegart fast alle Vitamine und Mineralstoffe, ohne jedoch besonders
reich an einem einzelnen zu sein.
Einkauf: Zwiebeln werden erst geerntet wenn sie ausgereift und trocken
sind, und die äusseren Blätter bereits welk werden. Beim Einkauf sollten sich die Knollen daher fest und
trocken anfühlen. Achten Sie darauf, dass sie weder Triebe, noch schimmlige Stellen aufweisen.
Vorsicht bei Zwiebeln im Netz: Eine einzige faulige Knolle kann den
gesamten Inhalt verderben. Frische Frühlingszwiebeln müssen saftige, grüne Röhrenblätter haben.
Aufbewahrung: Die Haltbarkeit hängt bei Zwiebeln ganz von der Sorte
ab. Am schnellsten sollte man die frischen, zarten Frühlingszwiebeln aufbrauchen, weil sie schon nach
kurzer Zeit trocken werden.
Haushaltszwiebeln lagert man am besten in einem Korb aufgehängt an einem trockenen, kühlen und gut
durchlüfteten Ort. So bleiben sie 2 bis 4 Monate frisch. Rote Zwiebeln hingegen kann man nur etwa 2 bis 4
Wochen aufbewahren. Generell gilt: Je schärfer eine Zwiebel, umso
länger ist sie haltbar. Schärfere Zwiebeln enthalten mehr ätherische Öle, die sie vor raschem Verderb
schützen. Ausserdem sollten Zwiebeln immer fern von Kartoffeln lagern, da sie sonst deren Feuchtigkeit
aufnehmen, schnell faulig werden und schimmeln.
Zubereitung: Zwiebeln schält und schneidet man immer erst kurz vor
dem Verbrauch, sonst geht ihr würziges Aroma verloren. Am besten geht das im Stehen, damit der Abstand
von den Augen zur Zwiebel recht gross ist. Augenreizungen und Tränen beim Zwiebel schneiden können
durch das Tragen einer Brille (evtl. sogar Taucherbrille) verhindert oder zumindest verringert werden. Damit
die Zwiebel nicht zu sehr zerdrückt wird, sollte man zum Schneiden unbedingt ein sehr scharfes Messer
benutzen. Hacken oder elektrisches Zerkleinern lässt Zwiebeln bitter schmecken. Nach der Zubereitung
reibt man die Hände mit etwas Zitronensaft ab, das entfernt den lästigen Zwiebelgeruch.