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Ein Toast auf den Toaster (2/2)



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Zutaten

  • Toast
  • REF

  • - St. Galler Tagblatt
  • - 17.05.2003, Leben
  • - Susanne Wagner
  • - Vermittelt von R.Gagnaux
  • Anfang: siehe Teil 1

    Grill- und Drehröster

    So genannte Flachbettröster waren Geräte, auf die man Brotscheiben wie auf einen Grill horizontal auflegen konnte. Zudem diente das Gerät auch als Kochunterlage für Kaffee. Solche Mehrzweckapparate waren in den 1920er-Jahren aus Kostengründen sehr beliebt. Zerrissene Schnitten und verbrannte Finger konnte man mit dem Drehtoaster vermeiden: Die aufrecht stehenden Brotscheiben wurden durch Betätigen eines Hebels mit einer Schwungbewegung gewendet. Geräte, die gleichzeitig vier Scheiben halten und rösten konnten, hiessen Karusselltoaster.

    Beliebtes Klappgerät In den 1950er-Jahren kamen stromlinienförmige, chromglänzende Pop-up-Toaster in Mode, deren Design heute zum Teil wieder kopiert wird. Trotzdem rösteten die Schweizerinnen und Schweizer ihr Brot bis in die 1970er-Jahre am liebsten mit den einfachen Klapptoaster: Man musste den Bräunungsgrad des Brotes zwar selber überwachen, dafür drehte sich die Scheibe durch Rutschen automatisch um die eigene Achse, wenn man die Klappe öffnete. Doch es dauerte lange, bis die Brotröster in der Schweiz wirklich Fuss fassten. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts galt Toast zum Frühstück als Luxus, weil sich nur eine kleine Oberschicht ein elektrisches Toastgerät leisten konnte. 1960 besassen erst zehn Prozent aller Schweizer Haushalte einen Toaster. Heute sind sie längst alltägliche Massenartikel geworden, bei denen es nicht mal mehr lohnt, sie zu reparieren.

    Zahlreiche Extras Eine spielerische Komponente bekamen die Brotröster vor ein paar Jahren, als ein Toaster lanciert wurde, der es dank austauschbaren Schablonen möglich machte, Schriftzüge wie 'Good Morning' oder 'Happy Birthday' in das Brot einzubrennen. Im Jahr 2003 verfügen die Geräte über Extras wie sieben verschiedene Heizstufen, Sandwichfunktion, Einstellung zum Auftauen von tiefgekühltem Brot und eine Vorrichtung für das Herausholen ganz kleiner Scheiben. Und vielleicht werden wir unser Brot in Zukunft in einem Glastoaster rösten: Im Projekt 'La Casa Prossima Futura', in dem die Firma Philips Design ihre Zukunftsvisionen von Alltagsgegenständen präsentierte, gehörte ein gläserner Toaster zu den bemerkenswertesten Stücken.

    Weshalb heisst der Toast so? 'Geröstete Weissbrotschnitte', steht im etymologischen Wörterbuch unter Toast; das englische 'to toast' heisst rösten und stammt aus dem lateinischen 'tostus' (gedörrt, getrocknet). Weiter heisst es, dass das aus dem Englischen entlehnte Wort zugleich die Bedeutung eines Trinkspruchs habe. Es wird vermutet, dass dieser Begriff auf eine früher in England übliche Trinksitte zurückgeht, wonach derjenige, der einen Trinkspruch anbringen wollte, zuvor eine Scheibe geröstetes Brot in sein Glas eintauchte.

    Stichworte

    Aufbau, Info, Toast

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