:> Wir haben in Italien wunderbare gefüllte Zucchine
:> serviert bekommen unter dem Namen 'Zucchine frangipane'
:> Die Früchte waren längs halbiert und mit einer
:> weissbräunlichen Masse gefüllt und überbacken.
:> Leider war das Rezept nicht erhältlich. Wissen Sie
:> es vielleicht?
In einem italienischen Wörterbuch las ich, dass Frangipane der Name eines Parfümherstellers war, der im
17. Jahrhundert in Paris ein Parfüm für Handschuhe erfand, das aus Bittermandeln hergestellt wurde. Im
Larousse culinaire fand ich die Creme Frangipane, eine Vanillecreme, die mit zerstossenen Makrönchen
vermischt wird, und schloss daraus, dass Frangipane in der Gastronomie die Beimengung von Mandeln
oder Bittermandeln bedeutet. An diesem Punkt sind mir die Zucchetti mit Amarettifüllung in den Sinn
gekommen, die ich in Neapel kennenlernte, und mir wurde klar, dass es sich dabei um das Gericht handeln
musste, das man Ihnen unter der Bezeichnung 'Zucchine frangipane' vorgesetzt hat. Die aparte Mischung
aus salzig und süss, die auf mittelalterliche Kochtraditionen zurückgeht, hat sich in den italienischen
Provinzen besser erhalten als anderswo; ich denke da zum Beispiel auch an die Tortelli di zucca, eine Art
Ravioli, die mit Kürbisfleisch und zerstossenen Amaretti gefüllt werden und eine Spezialität von Parma
sind.
Das Zucchettirezept habe ich in einem Kochbuch der Regionen Italiens gefunden:
Man kocht die gewaschenen Zucchetti in wenig Salzwasser auf jeder Seite je drei Minuten, lässt sie
abkühlen, halbiert sie der Länge nach und höhlt sie mit einem Löffel aus.
Das Zucchettifleisch zerdrückt man mit einer Gabel und gibt es zusammen mit den zerstossenen Amaretti
in eine Schüssel. Man hackt die Zwiebel fein, dämpft sie in wenig Butter weich und gibt sie mit dem Ei und
dem geriebenen Käse zum Zucchettifleisch, würzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss und mischt alles gut
durcheinander. Man füllt die Zucchettihälften mit dieser Masse und legt sie nebeneinander in eine
ausgebutterte, feuerfeste Form, belegt sie mit Butterflocken und schiebt sie für fünfundzwanzif bis dreissig
Minuten in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen.
Man kann sie heiss, lauwarm oder kalt essen. Hat man keine Amaretti, kann man Makrönli verwenden und
ein wenig Bittermandelextrakt beifügen.