Württemberger Weine: Noch oft unterschätzt! (Info)
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Aus meiner persönlichen Sicht werden die Württemberger Weine noch oft unterschätzt. Das liegt
sicherlich hauptsächlich daran, dass bis vor wenigen Jahren 95% aller Weine im Ländle konsumiert
wurden.
Wer#s noch nicht weiss: In Württemberg liegt der Pro/
Kopf-Weinverbrauch fast doppelt so hoch, wie in anderen Regionen.
9700 ha Rebfläche verteilen sich vorwiegend am Neckar zwischen Stuttgart und Heilbronn. Offiziell gibt es
drei Bereiche:
Kocher-Jagst-Tauber, Württembergisches Unterland, Remstal-Stuttgart.
Alleine um die Stadt Heilbronn herum werden rund 540 ha Weinberge bewirtschaftet, also mehr als an der
gesamten Ahr! Die Wertschätzung des Weines im Schwäbischen ergibt sich aus der Beobachtung, dass in
Stuttgart Weinberge bearbeitet werden, deren Grundstückswert wegen der Stadtlage zweifellos höhere
Erträge bei Nutzung für Immobilien erbringen würden.
Mittlerweile haben die Württemberger Winzer für viel Furore gesorgt, indem sie jede Menge Weinpreise und
Auszeichnungen einheimsten. Vor allem im Rotweinbereich sind die Württemberger ganz stark. Es
verwundert nicht wirklich, schliesslich haben sie seit jeher einen hohen Rotweinanteil gehabt.
Den Löwenanteil macht dabei der Trollinger aus - ein einfacher und
sehr bekömmlicher Schoppenwein, der allerdings im Anbau sehr anspruchsvoll ist. Für besondere Anlässe
gibt es wunderbare Lemberger, Spätburgunder und Merlots! Immer gute Lemberger hat das Schlossgut
Hohenbeilstein.
Um dem Trollinger wieder ein besseres Image zu verschaffen, gibt es jährlich einen Trollingerwettbewerb,
bei dem die besten ermittelt werden. (Hervorragende Trollinger macht beispielsweise das Weingut
Kistenmacher-Hengerer).
Noch etwas neuer, aber sehr im Kommen sind auch die Cuvées. Die Weine haben oft ganz pfiffige Namen,
und sie werden aus mehreren Rebsorten komponiert. Das hat den Vorteil, dass der Winzer mehr spielen
kann.
Er überlegt sich vielleicht, dass der Acolon dem Wein die dunkle Farbe und den südländischen Charakter
verleiht. Der Schwarzriesling hingegen sorgt für Frucht und der Spätburgunder für die Samtigkeit. Voilà! (Zu
empfehlen: "Sie & Er vom Staatsweingut
Weinsberg).
Auch die Weissweine haben in den letzten Jahren enorm an Qualität zugelegt. Die Bandbreite ist gross
und reicht von Silvaner über Riesling zu super Sauvignon Blancs. Eine Spezialität ist der Justinus K. - nach
dem schwäbischen Dichter Justinus Kerner benannt.
Hinter Justinus K. verbirgt sich die Rebsorte Kerner, der nicht nur aus Württemberg stammt, sondern
wunderbar kernige Weine hervorbringt. Die Karriere des Weines "Justinus K." begann 1999 im
Staatsweingut Weinsberg. Seit 2001 ziert der Name "Justinus K." das Etikett. Um diesen Wein anbieten
zu können, müssen sich die Kellereien strengen Vorschriften unterwerfen. Er erinnert in seiner Art sehr an
einen knackigen Sauvignon Blanc. (Zu probieren zum Beispiel von der Weingärtnergenossenschaft
Rotenberg).